Kreuzer-Freigabe: KSC zockt HSV ab

Selten wurde der HSV so vorgeführt. Und das auch noch von einem Zweitliga-Aufsteiger...

Gut eine Woche pokerten Hamburgs Bosse um die Freigabe für den neuen Sportchef Oliver Kreuzer (47). Kurz vor Beginn der Mitglieder-Versammlung stimmte der Aufsichtsrat dann dem letzten Vorschlag des Karlsruher SC zu. Und – es wird richtig teuer.

► Der HSV zahlt direkt 400 000 Euro.

► Der HSV garantiert weitere 200 000 Euro aus einem Freundschaftsspiel.

► Kreuzer verzichtet auf seine KSC-Aufstiegsprämie in Höhe von 50 000 Euro.

► Zudem muss der HSV bei sportlichen Erfolgen bis zu 300 000 Euro Prämie an Karlsruhe überweisen.

KSC-Boss Ingo Wellenreuther triumphiert: „Sie wollten Kreuzer für lau. Jetzt haben wir ein Paket, bei dem wir im optimalen Fall 950 000 Euro bekommen.“ Fast genau die Summe, die Wellenreuther (wollte eine Mio) für die Freigabe gefordert hatte.

Kreuzer kommt für drei Jahre, wird Nachfolger des gefeuerten Frank Arnesen. In den nächsten Tagen, wahrscheinlich schon Dienstag, soll der Ex-Bayern-Profi in Hamburg vorgestellt werden. Offizieller Dienst-Beginn ist der 11. Juni.

Über drei Stunden verhandelten Aufsichtsrats-Chef Manfred Ertel und Rats-Kollege Christian Strauß in Abstimmung mit dem Vorsitzenden Carl E. Jarchow Sonnabend in Berlin mit den KSC-Bossen. Zunächst ohne Einigung.

In der Nacht formulierten die Karlsruher dann einen letzten Kompromiss-Vorschlag, schickten ihn Sonntagmorgen per E-Mail.

Ertel: „Mit Kreuzer haben wir eine extrem gute Lösung für den HSV gefunden. Er verbreitet Aufbruchsstimmung, seine Ideen sind absolut überzeugend.“

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