Der neue HSV-Coach Josef Zinnbauer: Schon in der 3. Liga fuhr er Ferrari

Der neue HSV-Trainer Josef „Joe“ Zinnbauer (44) – schon als Spieler war er eine schillernde Persönlichkeit. Die meiste Kohle verdiente er als erfolgreicher Finanz-Unternehmer. Die Geschäfte liefen prächtig. Bereits in jungen Jahren...

Mit 22 Jahren machte er sich selbstständig. Mit 24 führte er sechs Filialen mit 80 Mitarbeitern, machte 50 Millionen Euro Umsatz – und spielte beim Karlsruher SC.

Sein Ex-Trainer Winfried Schäfer (64/jetzt Nationaltrainer in Jamaika) schwärmte damals: „Was er erreicht hat, ist sagenhaft. Man muss ihn herausstellen. Sensationell, was er in dem Alter aufgebaut hat.“

Schon in Karlsruhe fuhr Zinnbauer mit schnellen Sportwagen (Ferrari, Mercedes Cabrio) vor.

Später, in der 3. Liga, sorgte der Ferrari für jede Menge Aufsehen. Beim SC Weismain in Oberfranken kann man sich heute noch an die Saison 1997/98 und den Mittelfeldspieler Zinnbauer erinnern.

Dort nannten sie ihn „Ferrari-Joe“.

Die Super-Karosse war in der Regionalliga natürlich DAS Highlight.

Sein ehemaliger Präsident Alois Dechant (heute 74) spricht im „Obermain Tagblatt“ von einem „Kasperletheater“.

Zu BILD sagt Dechant: „Sagen wir es so: Herr Zinnbauer war schon eine sehr schillernde Persönlichkeit in seiner Zeit bei uns...“

Aber – er hat seinen Weg gemacht.

Joe trägt morgen wieder seine Glücks-Klamotten

Wird Joe Zinnbauer (44) auch in der Bundesliga auf seine Glücksklamotten zurückgreifen?

Bei seiner Siegesserie mit der U23 (acht Erfolge am Stück) stand der Trainer stets mit derselben Kleidung an der Seitenlinie.

Eine weiße HSV-Kapuzenjacke, Hose, T-Shirt – sogar die Socken waren immer identisch.

Von großem Aberglauben will Zinnbauer aber nichts wissen.

Der neue Profi-Coach sagt vor seiner Bundesliga-Premiere: „Ja! Ich fühle mich in meinen sportlichen Sachen am wohlsten. Aber ich bin nicht abergläubisch. Aberglaube ist ein schwaches Argument.“

Und weiter: „Gewisse identische Abläufe stärken das Team.“

Beim gestrigen Training stand Zinnbauer übrigens ganz in HSV-Blau auf dem Rasen. Und machte seinen Spielern ordentlich Dampf.

100 Minuten mussten die Kicker richtig Gas geben. Auf Kleinfeld wurde erst Defensiv- und Offensiv-Verhalten geübt. Immer wieder griff dabei Zinnbauer lautstark ein, erklärte seinen Jungs auch mal die Laufwege.

Vakant scheint bei Joe die Position neben Valon Behrami im defensiven Mittelfeld zu sein.

Am Mittwoch übte Tolgay Arslan im Startelf-Team dort. Gestern bekam der Tscheche Petr Jiracek seine Bewährungs-Chance. Torwart Jaroslav Drobny hütete wieder das Tor der A-Mannschaft.

Zinnbauer lässt sich aber vor dem Bayern-Spiel nicht in die Karten schauen, sagt: „Es gibt immer wieder ein, zwei Positionen, die ich noch ändern werde...“

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