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Meinung Paderborn-Pleite

HSV-Trainer Slomka muss liefern – und zwar schnell

Sportredakteur
Nach nur zwei Bundesligaspielen ist es um die Ruhe beim HSV geschehen. Die Blamage gegen Aufsteiger SC Paderborn weckt böse Erinnerungen an die vergangene Saison. Dabei sollte alles besser werden.

Der HSV hat ein Problem: die Vergangenheit. Jetzt wird alles am Gestern gemessen. Und gestern waren eben die Horrorsaison, die Enttäuschungen am laufenden Band und die Abstiegsangst bis zur letzten Sekunde. Es gab nur ein Ziel, das der Klub vor dieser Spielzeit ausgegeben hatte. So etwas Schlimmes wie damals, darauf hatten sich alle eingeschworen, dürfe sich nie und nimmer wiederholen. Alles Schall und Rauch, schon nach zwei Spieltagen? Das Grauen ist jedenfalls schneller zurück als gedacht.

In der vergangenen Saison war der HSV auswärts bei Schalke 04 mit einem Remis gestartet und kassierte dann daheim eine Klatsche ersten Ranges gegen 1899 Hoffenheim. In dieser Saison startete der HSV mit einem Remis beim Aufsteiger 1. FC Köln und kassierte dann daheim eine Pleite sondergleichen gegen den Aufsteiger SC Paderborn. Noch nie in der Geschichte der Bundesliga standen die Aufsteiger nach zwei Spielen ohne Niederlage da – Kölner und Paderborner Dankesnoten bitte an den HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, z. Hd. Mirko Slomka.

Slomka hat als Trainer des HSV in der Vorbereitung auf den Ernstfall erkannt, was für ihn wichtig wird. Damit nicht alles gleich wieder infrage gestellt werde, müsse er schneller Erfolge liefern als andere Trainer der Liga. Darüber war er sich bewusst. Er steht nun mal für die dunklen Tage des HSV, das Gestern.

Er hat deswegen so früh wie kein anderer seine Spieler zusammengerufen und damit die längste Vorbereitung der Vereinsgeschichte eingeleitet. Er hat für viel Geld viele neue Profis bekommen. Nur die Bayern, Dortmund und Leverkusen investierten mehr in ihre Zugänge. Er wird an diesem Sonntag in Julian Green (FC Bayern) und Lewis Holtby (Tottenham Hotspur) noch zwei weitere dazubekommen. Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten des HSV, dürften bei Slomka nicht mehr viele Wünsche offen geblieben sein.

HSV-Trainer Slomka: "Die Leistung ist schockierend"

Außerdem konnte er sich großer Rückendeckung sicher sein. Klubchef Dietmar Beiersdorfer setzte bedingungslos auf ihn. Das Gestern interessierte ihn nicht, Slomka sollte am Jetzt gemessen werden. Nun hörte er ihn sagen: "Das Ergebnis ist sehr bitter für uns. Wir haben unsere Fans brutal enttäuscht, obwohl wir ein neues Gesicht zeigen wollten. Die Leistung ist insgesamt schockierend." Und Beiersdorfer hörte auch Torwart Rene Adler sagen: "Ich werde Ross und Reiter nennen. Wir machen die gleichen Fehler wie im Vorjahr und haben einiges aufzuarbeiten."

Aufarbeitung statt Aufbruch, nach gerade mal 180 Minuten Bundesliga. Das schafft wohl nur der HSV. Für den Moment ist nicht alles besser, sondern alles gleich geblieben, und das ist vernichtend. Denn so sehr die vergangene Saison ausgeblendet werden soll, so präsent ist sie doch durch die Vorstellungen. Erst die Quälerei im DFB-Pokal, nun die alarmierenden Ligaspiele.

Schlechter war nur Bert van Marwijk

Dabei hatte der HSV zur Ruhe gefunden. Beiersdorfers Rückkehr an die Spitze war ein Signal an alle, Spieler wie Mitarbeiter des Klubs und Sympathisanten, dass es nur besser werden kann nach all den Irrungen und Wirrungen der vergangenen Jahre. Doch nun ist es schon wieder um die Ruhe geschehen. Die Liga übt sich in Schadenfreude, Ha Ha SV, die Fans pfeifen gellend, die Spieler sind verunsichert. Und Slomka? Der ist angeschlagen. Saisonübergreifend seit neun Ligaspielen ohne Sieg, nur 0,8 Punkte im Schnitt. Unglückseliger war nur Michael Oenning (0,64), gleich schlecht als HSV-Trainer nur Slomkas Vorgänger Bert van Marwijk - und der wurde entlassen.

Keine Frage, Slomka muss liefern, erstmals nach der Länderspielpause bei seinem ehemaligen Klub in Hannover. Schafft er das nicht, wird der Ton in der Diskussion um den Trainer schärfer werden. Für einen um Ruhe bemühten Klub sind das keine guten Voraussetzungen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir Mirko Slomka als schlechtesten Trainer in der Geschichte des HSV ausgewiesen, mit 0,8 Punkten im Schnitt. Fakt ist aber, dass Michael Oenning (0,64 Punkte) noch erfolgloser war. Wir haben das korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.

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