HSV-Coach Thorsten Fink beließ es nach dem 2:1-Sieg in Mainz bei einem Wechsel: Aogo ersetzte den grippekranken Arslan im zentralen Mittelfeld. Auf der anderen Seite brachte Düsseldorfs Trainer Norbert Meier im Vergleich zum 2:2 gegen Werder Bremen drei Neue: Levels, Tesche (nach Gelb-Sperre) und Omae spielten für Balogun, Kruse (Knieschmerzen) und Schahin.
Nach verhaltener Anfangsphase ergriff der HSV zusehends das Kommando und erspielte sich gegen sehr defensiv ausgerichtete Düsseldorfer, die mit zwei dicht gestaffelten Viererketten die Räume vor ihrem Sechzehner absichern wollten und auf Konter lauerten, das Kommando. Die Hanseaten präsentierten sich zweikampfstärker und hatten deutlich mehr Ballbesitz, nur brachten sie zunächst keine nennenswerten Abschlüsse zustande.
Der 30. Spieltag
Das änderte sich nach 14 Minuten, als Jansen gekonnt auf der linken Seite Fink sowie Lambertz stehen ließ und das Leder dann in die Mitte auf van der Vaart flankte. Der Niederländer scheiterte zunächst noch mit einem Schrägschuss an Giefer, der den Ball jedoch wieder aus den Händen rutschen ließ - van der Vaart hatte das antizipiert, stand bereit und köpfte zum 1:0 ein.
Zu allem Überfluss war das Spiel kurz darauf auch für Omae bereits beendet. Der Japaner hatte sich eine Risswunde am Fuß zugezogen und musste gegen Schahin ausgewechselt werden (17.). Das Gegentor und die Verletzung schienen zu viel für die Düsseldorfer zu sein. Die Rheinländer wirkten nun verunsichert, teils verstört. Die zu Beginn noch durchaus stabile Deckung agierte mittlerweile wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. So auch nach 20 Minuten, als Jiracek van der Vaart am linken Fünfereck bediente. Der Niederländer ließ bei seinem folgenden Dribbling Latka und Malezas wie "Schulmädchen" aussehen und erteilte dann auch noch Giefer die Höchststrafe, indem er ihm den Ball durch die Hosenträger schob - 2:0.
Fortunas Schlussoffensive kommt spät - Latka an die Latte
Voller Einsatz: Düsseldorfs Oliver Fink grätscht gegen Marcell Jansen, Martin Latka (re.) schaut zu. picture alliance
Danach wachten die Düsseldorfer aber auf und bemühten sich fortan um den Anschluss - Reisinger (22.) und Schahin (34.) scheiterten noch an Adler. Doch dann schlief bei Bellinghausens Freistoß Aogo, der Schahin ziehen ließ. Dieser bedankte sich und vollendete freistehend aus fünf Metern zentraler Position per Kopf zum 1:2 (34.). Danach wurde die Begegnung offener, keineswegs aber hochklassiger. Dafür leisteten sich beide Teams zu viele Unkonzentriertheiten, was dem Spielfluss nicht wirklich zugutekam. Das Gegenteil war der Fall: Mittelfeldgeplänkel lag fortan an der Tagesordnung, Chancen waren keine mehr zu sehen. Einzige Ausnahme im ersten Durchgang war van der Vaarts Freistoß, den Giefer mit einem guten Reflex parierte (44.).
Mit demselben Personal starteten die Kontrahenten in die zweiten 45 Minuten, in denen die Hanseaten wieder konzentrierter zu Werke gingen. Das größere Engagement trug auch rasch Früchte - Son (48., 52.) ließ gute Chancen ungenutzt. Knifflig wurde es nach 55 Minuten, als Malezas bei einem Klärungsversuch im Fünfer unglücklicherweise den eigenen Ellenbogen anschoss. Die Hamburger forderten unisono Elfmeter, da der Arm sehr weit oben war, Schiedsrichter Robert Hartmann sah das anders.
Insgesamt kam die zweite Hälfte dann aber doch eher schleppend daher. Gerade die Gäste investierten weiterhin nichts für die Offensive und mussten daher bis zur 66. Minute warten, ehe sie wieder mal gefährlich vor Adler auftauchten - Schahin scheiterte im Anschluss an einen Freistoß an Adler. Auf der Gegenseite hatten Aogo (67.) und Jansen (74.) kein Glück. Dann reagierte Meier und brachte Voronin für Tesche - der Ukrainer lief damit erstmals seit dem elften Spieltag für die Fortunen auf. Doch auch mit Voronin lief es im Angriff nicht besser für die Gäste, bei denen in der Schlussphase auch noch Ilsö für Innenverteidiger Malezas kam (86.).
Die Fortunen machten in den letzten Minuten völlig auf, drängten gegen einen nur noch auf Ergebnissicherung ausgerichteten HSV auf den Ausgleich und hatten diesen auf dem Fuß, oder besser gesagt auf dem Kopf. Latka kam nach Freistößen zweimal zum Kopfball, beförderte das Leder aber zuerst knapp links vorbei (89.) und scheiterte dann noch an der Latte (90.). Mehr war letztlich aber nicht mehr drin für die Rheinländer.
Fortuna Düsseldorf ist am kommenden Samstag (18.30 Uhr) zuhause gegen Borussia Dortmund gefordert, der Hamburger SV gastiert tags darauf (17.30 Uhr) auf Schalke.