HSV-Sportdirektor: Arnesen: Sein Kampf um die Zukunft

Fünf Monate zwischen Abschied und Verlängerung

Von: Von BABAK MILANI und KAI-UWE HESSE

Auf Frank Arnesen (56) warten heiße Monate.

► Er muss seine teuren Bankdrücker loswerden.

► Er muss beinahe ohne finanzielle Mittel eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen/halten.

► Er muss dem am Boden liegenden Nachwuchs endlich eine Struktur verpassen.

Mammut-Aufträge für den Sportdirektor. Und gleichzeitig auch ein Kampf um die Zukunft.

Arnesens Vertrag läuft bis Juni 2014. Die Entscheidung, ob der Däne bleibt, fällt aber viel früher. Wohl schon in den nächsten fünf Monaten.

In der Aufsichtsrats-Spitze gibt es einen klaren Plan: Im Herbst, nach Ablauf der Transferperiode, will man sich mit Arnesen zusammensetzen. Analysieren und entscheiden, ob es gemeinsam weitergeht. Dort ist die Stimmung eher positiv.

Gerade bei den Transfers der laufenden Saison (wie Adler, Badelj, Rudnevs) hatte der HSV-Vize ein glückliches Händchen.

Im zerstrittenen und sportlich wenig kompetenten Aufsichtsrat wird aber auch eine Menge Stimmung gegen Arnesen gemacht. Dabei spielen sicher auch Eitelkeiten und persönliche Befindlichkeiten eine Rolle. Auch bei Hamburgs Alt-Stars hat Arnesen kaum einen Fürsprecher.

Angebracht ist die Kritik allerdings in jedem Fall, wenn es um den Nachwuchs geht. Da ist die Situation desolat. Die U 23 steht kurz vorm Sturz in die Oberliga Hamburg. Die U 19 kämpft ebenfalls gegen den Abstieg. Viele Angestellte wissen kurz vor Saison-Ende noch nicht, was aus ihnen wird.

Arnesen will in den nächsten Wochen eine neue Struktur aufbauen. Das muss jetzt funktionieren.

Genauso wie der Verkauf der Ladenhüter. Schon im Winter versuchte der Ex-Profi Spieler wie Slobodan Rajkovic, Gojko Kacar, Marcus Berg und Ivo Ilicevic von der Gehaltsliste zu kriegen.

Vergeblich. Keiner ging.

Ob es im Sommer besser läuft? Schwer zu sagen. Alle haben top-dotierte Verträge – und die laufen auch noch weiter...

Auf die Einnahmen ist der Klub dringend angewiesen. Zum Saison-Ende drohen gut 20 Mio Euro Minus. Und echte Stars sollen nach Möglichkeit nicht verkauft werden. Arnesens Kampf um seine und die HSV-Zukunft.

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