Der Mainzer Übungsleiter Thomas Tuchel nahm nach dem unglücklichen 1:2 in Nürnberg zwei Wechsel vor. Ivanschitz und Risse spielten für Zimling und Kirchhoff.
HSV-Coach Thorsten Fink reagierte ebenfalls mit zwei Umstellungen auf die bittere 0:1-Pleite gegen Freiburg. Badelj und Jiracek starteten für Rudnevs sowie Aogo.
Mit dem Anpfiff wurde die Feinkostabteilung im Mainzer Stadion konsequent zugesperrt. Die Zuschauer im ausverkauften Viereck bekamen lange Zeit von beiden Teams solide, über weite Strecken fehlerfreie Abwehrarbeit serviert. Die nominellen Angreifer auf dem Rasen boten ihrerseits nur harmloses Tagwerk an. Nach einführendem Abtasten unterbrach der Mainzer Soto mit einem Linksschuss für kurze Zeit den Leerlauf vor den Toren. Sein Schuss rauschte unplatziert über den Balken hinweg (11.).
Van der Vaart, Son & Co. waren bei den Mainzer Verteidigern gut aufgehoben, Szalai und Müller auf der Gegenseite erging es kaum besser. Die beiden Torhüter Adler und Wetklo verbrachten einen angenehmen Tag in der Mainzer Frühlingssonne.
Der 29. Spieltag
Erst als der Österreicher Ivanschitz seinem Spiel etwas mehr Esprit verlieh, kam der FSV ernsthaft auf. Sein gefühlvoller Lob über den einen Tick zu weit vor dem Tor postierten Adler klatschte aber von der Latte zurück ins Feld. Bei Müllers anschließendem Kopfball war der Keeper aber wieder auf seinem Posten (34.). Der HSV besaß seinerseits vor dem Seitenwechsel nur eine nennenswerte Chance. Nach einem van der Vaart-Freistoß kam Wetklo heraus, behindert durch Baumgartlinger aber nicht an den Ball. Jansen köpfte das Spielgerät am leeren Tor vorbei (40.). Müller schließlich schoss noch einmal über das Hamburger Tor (44.), dann begleiteten Pfiffe die beiden Mannschaften nach dürftigem Vortrag in die Umkleideräume.
Nach der Pause – Mainz begann mit Zimling und Kirchhoff für Risse und Svensson – bewies der Gast aus dem Norden mehr Offensivgeist und setzte das erste Ausrufezeichen. Son scheiterte nach feiner Diekmeier-Vorarbeit am prächtig reagierenden Wetklo (53.). Der HSV sprühte nicht gerade vor Spielfreude, störte aber die Mainzer Kreise nach Kräften und setzte schließlich erfolgreich nach. Der FSV spielte hinten quer, Kirchhoff zu Baumgartlinger, der quer zu Noveski und Badelj ging konsequent dazwischen, gewann den Ball. Van der Vaart schaltete schnell, setzte Son ein und der schloss unhaltbar zum 1:0 ab (61.).
Tuchel setzte nun alles auf eine Karte. Parker kam für Müller (65.) und besaß tatsächlich recht rasch eine große Möglichkeit, stürmte allein auf Adler zu. Er suchte aber weder den Abschluss, noch den finalen Pass auf den mitgelaufenen Szalai – er entschied sich für einen Fehlpass in die verwaiste rechte Strafraumhälfte (73.).
Als dann Son nach Traumpass von Badelj die halbe Mainzer Abwehr inklusive Torwart Wetklo stehen ließ und das 2:0 leichtfüßig besorgte, schien die Partie gelaufen (81.). Thorsten Fink setzte zum Wechseln an, brachte Rincon und Aogo, als ihn Parkers Anschlusstor aus der trügerischen Siegesgewissheit riss (86.). Das Spiel nahm noch einmal Fahrt auf. Jansen traf den Außenpfosten (90.). Von den Mainzern ging hingegen keine wirkliche Gefahr mehr aus.
Für Mainz geht es am Samstag (15.30 Uhr) nach Dortmund, der HSV hat zur gleichen Zeit Fortuna Düsseldorf zu Gast.