Was für ein Trümmerhaufen. 0:1 gegen Freiburg. Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen (5:17 Tore). Statt Europa anzugreifen, stürzt der HSV weiter ab

Vorsitzender Carl E. Jarchow: „Ich bin enttäuscht über die Leistung. Ich habe schon erwartet, dass wir gegen Freiburg die Wende schaffen. Das muss Konsequenzen haben. Am Ende der Saison muss man analysieren, mit welchen Spielern wir weitermachen und mit welchen nicht.“

Kein Plan, keine Ideen, kein Feuer – was ist mit dieser Truppe bloß los?

Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. In der Mannschaft gibt es mächtig Zoff: Alt gegen Jung!

Schon vor der Partie hatte Marcell Jansen (27) geschimpft: „Die Älteren können den anderen nicht immer den Arsch pudern. Dass muss auch mal von denen selbst kommen.“

Nach der Pleite schlich René Adler (28) wortlos in die Kabine, knurrte nur: „Fragt doch mal die Jüngeren...“

Dazu plant Kapitän Heiko Westermann (29) nach Saison-Ende die Kapitänsbinde hinzuschmeißen. Auch weil ihm in der Pause des Bayern-Desasters kaum einer zuhörte.

Jansen zu BILD: „Die Grundeinstellung vieler junger Spieler stimmt nicht. Zudem fehlt die Selbstverantwortung. Schuld sind Elternhaus und Berater. Und der Leidtragende ist der HSV.“

Maxi Beister (22), nach seinem Ausraster gegen Augsburg fünf Spiele gesperrt, gilt als überheblich und selbstgefällig. Tolgay Arslan (22) und Heung Min Son (20) zählen zu seinen Freunden.

Alt gegen Jung – und keiner haut dazwischen. Die Routiniers lassen es in der Kabine oder im Training nicht mal richtig krachen.

Auch Top-Star Rafael van der Vaart (30) scheut sich, klar Stellung zu beziehen. Die Klub-Bosse geben ebenfalls keine klare Richtung vor. Ein Machtwort von Sportdirektor Frank Arnesen – Fehlanzeige.

So dümpelt der HSV führungslos von Pleite zu Debakel. Intern wissen die Verantwortlichen längst, dass der Kader wieder schlecht zusammengestellt ist.

Allerdings: Die Kohle, um das im Sommer zu korrigieren, fehlt. Auch finanziell geht es nur noch ums Überleben...