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Hamburger SV „Nachspielzeit“

HSV-Profis, zahlt euren Fans das Geld zurück!

Redakteur
Mit einem Grillfest wollen sich die HSV-Spieler für das Desaster von München bei ihren Fans entschuldigen. Bratwurst, Bier und Smalltalk als Entschädigung? Nein, da geht doch noch etwas mehr!

Die Aufregung war groß. Viele Menschen fühlten sich in der vergangenen Woche dazu beflissen, Manuel Neuer zur Seite zu springen. Nach seinem Fehler gegen Kasachstan war der deutsche Nationaltorhüter in Nürnberg verhöhnt und verspottet worden. Wie weit dürfen Fans gehen, wurde sich danach vielerorts gefragt? Wo liegt die Grenze? Wann ist das Maß voll?

Nach dem vergangenen Wochenende stellt sich eine weitere Frage, wenn auch in einem ganz anderen Bezug: Was muss ein Fan eigentlich alles ertragen? Besser gefragt: Ein Fan des HSV? Die Hamburger haben beim FC Bayern mit dem 2:9 eine historische Pleite kassiert – vor den Augen von rund 6000 mitgereisten Anhängern.

Die hatte natürlich niemand dazu aufgefordert, nach München zu kommen. Schon gar nicht gezwungen. Nein, sie sind die rund 750 Kilometer nach München gereist, weil sie Fan sind und irgendwann einmal in ihrem Leben die Liebe zu diesem Verein entdeckt haben. Sie hatten Lust, den HSV live spielen zu sehen. Vor Ort – und nicht etwa bequem daheim am Bildschirm.

Selbst schuld, mögen Menschen jetzt denken, die nichts mit Fußball am Hut haben. Die all jene für verrückt halten, die derlei Strapazen auf sich nehmen, um ein Fußballspiel zu sehen. Aber gut, die Debatte, warum man Fußballfan geworden ist und einen Verein zu Auswärtsspielen begleitet, würde an dieser Stelle zu weit führen. Und darum geht es hier auch gar nicht.

Liebe macht ja manchmal blind

Fakt ist, es waren rund 6000 Anhänger des HSV in München. Wer weiß, wie viele von ihnen gedacht haben, dass ihre Mannschaft dort gewinnt. Liebe macht ja manchmal blind und verklärt den Blick für die Realität. Aber das Mindeste, was die Hamburger Anhänger hätten erwarten können, wäre eine Mannschaft gewesen, die sich wehrt. Stattdessen wurden die Spieler des HSV in München vorgeführt.

Spieler, von denen im Vorfeld sogar einer getönt hatte, dass man die Bayern weghauen würde. Spieler, die weit mehr verdienen als die meisten Menschen in Deutschland. Natürlich, es ist die Branche, die den Nährboden für teilweise wahnsinnig hohe Gehälter liefert. Dennoch ist es die Pflicht eines jeden Profis, alles daranzusetzen, ordentliche Leistungen abzuliefern und den Ansprüchen zu genügen.

Weil die HSV-Profis nun offenbar peinlich berührt sind, haben sie sich entschieden, alle Fans nach dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 20. April zu einem Grillfest einzuladen. Sie wollen die Kosten für das Essen und die Getränke übernehmen – und obendrauf auch noch mit den Fans reden. Bratwurst, Bier und ein Smalltalk als Entschädigung. Oha!

Nicht einfach zur Tagesordnung übergehen

Immerhin haben die Grillmeister des HSV erkannt, dass sie nach der Pleite von München nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen können. Wenigstens etwas. Aber was halten die Spieler denn davon, wenn sie den Anhängern, die in München waren, auch noch einen Teil der Unkosten erstatten – zumindest für die Eintrittskarten?

Kinobetreiber zahlen für einen schlechten Film zwar auch kein Geld an die Besucher zurück. Aber in der Geschichte der Bundesliga hat es schon Mannschaften gegeben, die nach einem schlechten Auswärtsspiel die nächste Auswärtsfahrt für ihre Fans komplett bezahlt haben.

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