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Unsägliche Transferposse um Hakan Calhanoglu

Ressortleiter Sport
Hakan Calhanoglu weiß offenbar nur auf dem Platz, was er will. Bei der Wahl seines Arbeitsplatzes tut sich der 20-Jährige deutlich schwerer Hakan Calhanoglu weiß offenbar nur auf dem Platz, was er will. Bei der Wahl seines Arbeitsplatzes tut sich der 20-Jährige deutlich schwerer
Hakan Calhanoglu weiß offenbar nur auf dem Platz, was er will. Bei der Wahl seines Arbeitsplatzes tut sich der 20-Jährige deutlich schwerer
Quelle: Bongarts/Getty Images
Schock für den HSV zwei Tage vor dem Relegationsspiel gegen Fürth: Der beste Spieler will weg. Die Meldung wirft ein schlechtes Licht auf Mittelfeldstar Hakan Calhanoglu und seinen Berater.

Das Portfolio des Spielerberaters ist überschaubar. Gerade einmal vier Profis listet das Portal transfermarkt.de unter dem Namen Bektas Demirtas, Gesamtmarktwert: 7,8 Millionen Euro. Die Perle unter dieser Auswahl ist daher schnell ausgemacht. Hakan Calhanoglu vom Hamburger SV wird mit 7,0 Millionen Euro gelistet. Noch. Der Wert des Jungstars vom Hamburgers SV ist längst höher und dürfte im Internet demnächst angepasst werden.

Demirtas weiß um den Wert seines Juwels und wird nicht müde, dies öffentlich zu betonen. Dabei hatte er für seinen Klienten in Hamburg erst im Februar einen neuen Zweijahresvertrag bis 2018 ausgehandelt. Eine der wenigen guten Entscheidungen, die der Klub und sein Sportchef Oliver Kreuzer in dieser Saison getroffen haben.

„Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier wohlfühle, und möchte in unserer schweren Situation auch ein Zeichen setzen“, sagte der 20-jährige Calhanoglu damals. Und Demirtas betonte: „Er hätte abwarten können, wollte aber keine halben Sachen machen. In so einer schwierigen Situation wie derzeit beim HSV muss man auch mal Farbe bekennen.“

Istanbul, München, Leverkusen

Aussagen, die offenbar nicht ernst gemeint waren. Zumindest war die Tinte kaum trocken, da redete der Berater über einen Wechsel. Bereits im Dezember hatte Calhanoglu selbst die Verhandlungen mit Galatasaray Istanbul öffentlich gemacht („Mein Herz schägt gelb-rot“). Nun übernahm Demirtas die Rolle und bestätigt im April das Interesse „namhafter Klubs aus Europa“. Das Heft des Handelns liege aber beim HSV.

Was dem Berater offenbar nicht so ganz passt. Zuletzt hatte es Gerüchte über das Interesse des FC Bayern gegeben, Calhanoglu gab brav zu Protokoll, dass ihn diese Anfrage „motiviere“. Der HSV schloss einen Verkauf umgehend aus. Nun ist der nächste Klub im Gespräch: Bayer Leverkusen. In den Medien streute Demirtas am Dienstag den Wechselwunsch seines Spielers zur Werkself.

„Der Traum eines Spielers ist es immer, so hoch wie möglich zu spielen und vielleicht mal die Musik der Champions League zu hören“, raunte der Agent der „Hamburger Morgenpost“ zu. Der „Bild“ vertraute er an: „Aus Sicht des Spielers wird Leverkusen favorisiert.“ Dies sei ein Klub, der europäisch spiele und bereit sei, einen entsprechenden Preis zu bezahlen.

Calhanoglu, der 2012 für 2,5 Millionen Euro Ablöse verpflichtet wurde und in dieser Saison elf Treffer für seinen Klub erzielte, will also weg. Oder sein Berater will, dass Calhanoglu wegwill. Angesichts der unterschiedlichen sportlichen Erwartungshorizonte von Spieler und Klub ein durchaus verständlicher Wunsch. Und dennoch ein unsäglicher.

Offenbar keine Ausstiegsklausel im Vertrag

Zum einen ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung katastrophal. Am Donnerstag und Sonntag kämpft der HSV in der Relegation gegen Greuther Fürth ums sportliche Überleben. Es schien undenkbar, noch mehr Unruhe in den chaotischen Verein zu bringen, doch Calhanoglu und Demirtas haben es geschafft.

Trainer Mirko Slomka muss sich vor der Relegation fragen, ob sein Hoffnungsträger noch bereit sein wird, alles für den Klassenverbleib zu geben, wenn dieser mit dem HSV offenbar schon abgeschlossen hat. Zumal sich Calhanoglus Wechselwunsch nach einem Abstieg sicherlich leichter realisieren lassen dürfte als im Erfolgsfall.

Zum anderen muss sich das umtriebige Duo fragen lassen, warum es gerade erst einem neuen Arbeitspapier „ohne Ausstiegsklausel“ (Klubchef Carl-Edgar Jarchow) zugestimmt hat. Zumal der HSV auch im Februar nicht gerade um die Champions League gekämpft hat. Zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung stand der Klub auf einem direkten Abstiegsplatz.

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