Unstimmigkeiten mit Sportchef Arnesen?: HSV-Idol Seeler lehnt Ehrenamt ab

Mittleres Beben in Hamburg! Uwe Seeler (76) will nicht mehr Ehrenpräsident des HSV werden.

Damit haben die Streitigkeiten zwischen Seeler und dem Bundesliga-Dino einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Eine Abstimmung über die Ernennung Seelers zum Ehrenpräsidenten war für die kommende Mitgliederversammlung im Sommer geplant. Jetzt der überraschende Rückzug der HSV-Legende.

„Es ist richtig, dass ich den Antrag habe zurückziehen lassen. Ich lege im Moment keinen Wert auf eine Ehrenpräsidentschaft. Das hat natürlich seine Gründe, aber darüber gebe ich keine Auskunft“, sagte Seeler der Sport BILD.

Der Antrag auf Ernennung zum HSV-Chef ehrenhalber wurde vom befreundeten Unternehmer Heinrich Höper eingereicht. Höper kennt die Gründe für die Absage: „Seeler hat das Verhalten von Sportchef Frank Arnesen satt. Dessen Gedanken und Handlungsweisen sind für ihn nicht nachvollziehbar. Arnesen geht sehr eigenartige Wege."

Mit Arnesen war Seeler zuletzt im Februar wegen des Wechsels seines Enkels Levin Öztunali (16) zu Bayer Leverkusen aneinandergeraten. Arnesen hatte im Bemühen, das HSV-Talent zu halten, mit der Aussage, „es liegt an Levin, ob er sich für Ausbildung und Familie oder fürs Geld entscheidet”, Druck ausgeübt.

Darüber war Seeler sehr verärgert. Denn der bodenständige Ur-HSVer wollte niemanden in seiner Familie dem Vorwurf der Geldgier ausgesetzt sehen. „Armselig” nannte Seeler das Vorgehen des Dänen. Und: „Arnesen sollte sich gut überlegen, was er von sich gibt.”

„Uns Uwe" hat seine gesamte Karriere als Fußball-Profi (1963-1972) in Hamburg verbracht. In 239 Bundesligaspielen erzielte Seeler 137 Tore und widerstand stets den Verlockungen des Geldes ausländischer Vereine.

Auch nach seinem Karriere-Ende blieb er „seinem“ HSV treu. Von 1995 bis 1998 war er als Klubchef für den Traditionsverein tätig. Allerdings war schon seine Präsidentschaft vor 15 Jahren, alles andere als seinen Verdiensten um den HSV angemessen, zu Ende gegangen.

Jetzt will Seeler noch nicht mal mehr ein Ehrenamt bei „seinem“ HSV übernehmen...

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