2. Bundesliga

Boldt wirbt in eigener Sache: "Ich bin ungebrochen"

HSV-Boss kämpft um seine Zukunft

Boldt wirbt in eigener Sache: "Ich bin ungebrochen"

Will HSV-Chef bleiben: Jonas Boldt.

Will HSV-Chef bleiben: Jonas Boldt. IMAGO/Justus Stegemann

Bereits nach dem 4:0-Erfolg in Braunschweig hatte der Sportvorstand klar Position bezogen ("Ich weiß, dass ich der Richtige bin"), am Freitagabend erneuerte er seinen Willen, über den Sommer hinaus weiterzumachen. Und leitet aus der Energie im Stadion ab, dass die Richtung stimmt, obwohl auch der fünfte Anlauf Richtung Bundesliga unter ihm zu scheitern droht. "Der Abend war bezeichnend für unseren Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir sind bereit, Widerstände zu brechen, nie aufzugeben, in Verbindung mit den Fans gibt es die maximale Identifikation."

Ob das reicht, um im Amt zu bleiben, ist offen. Das Kontrollgremium des HSV führt Gespräche in alle Richtungen, befasst sich unter anderem mit Jörg Schmadtke, hat aber auch das Aus des amtierenden Sportvorstandes noch nicht besiegelt. "Ich weiß nicht, ob das Spiel gegen St. Pauli die Entscheidung beeinflusst", sagt Boldt. "Aber wenn ich die letzten Wochen sehe, und welche Unterstützung ich erfahre von den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, dann gibt es für mich nur eine klare Meinung. Dass es Unmut gibt, wenn man nicht auf einem Aufstiegsplatz steht, weiß ich auch. Das beschäftigt mich aber nach wie vor wenig."

Der 42-Jährige versichert: "Ich bin ungebrochen in der Energie mit dem Klub, der Truppe, diesen Fans. Ich habe einen Vertrag, ich werde weiter vorangehen."

Magath hat keine Mehrheit

Klar scheint trotz vieler Unklarheiten rund um die Besetzung des Vorstandspostens, dass zumindest Felix Magath bei einer Boldt-Ablösung nicht dessen Nachfolger wird. Das HSV-Idol ist zwar der Favorit von Anteilseigner Klaus-Michael Kühne, wurde auch von Teilen des Aufsichtsrates kontaktiert, hat aber keine Mehrheit. "Dass Felix Leidenschaft für den HSV hat, weiß ich", sagt Boldt, "wir hätten vor zehn Jahren fast einmal zusammengearbeitet, seitdem hatten wir immer wieder Kontakt, er hat immer mal wieder seine Hilfe zur Verfügung gestellt."

Den Job von Boldt wird Magath nicht bekommen. Ob ihn ein anderer kriegt, ist dieser Tage offen. Klar ist nur, dass der amtierende Sportchef kämpft und die Euphorie um den Derby-Sieg auch für sich zu nutzen versucht: "Ich lebe den HSV mit jeder Faser, es macht riesig Spaß mit den Menschen. Wir feuern hier richtig einen raus."

Sebastian Wolff

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