2. Bundesliga

HSV: 16 Gegentore ohne Schonlau - "Wir dürfen nicht zweifeln"

Walters Kampf gegen die Zweifler

HSV: 16 Gegentore ohne Schonlau - "Wir dürfen nicht zweifeln"

Ohne Sebastian Schonlau (mi.) fehlt dem Hamburger SV ein Stabilisator in der Abwehrkette.

Ohne Sebastian Schonlau (mi.) fehlt dem Hamburger SV ein Stabilisator in der Abwehrkette. IMAGO/Eibner

Der Hamburger SV will mit Macht zurück auf einen direkten Aufstiegsplatz, doch im direkten Duell mit dem Freitagsgegner Düsseldorf droht gleichzeitig Druck vom Vierten. Für Tim Walter kommt erschwerend hinzu, dass er Sebastian Schonlau wegen einer Gelbsperre ersetzen muss.

Die Frage, wie er den Aufall seines Kapitäns kompensieren könne, kennt Hamburgs Trainer bereits in dieser Spielzeit. Allein die passende Antwort darauf hat der 47-Jährige noch nicht gefunden. "Viereinhalb" Pflichtspiele hat der Abwehrchef dem HSV in dieser Saison gefehlt - in diesen kassierte der HSV 16 (!) Gegentreffer.

Walter bedauert Ausfälle von Schonlau und Vuskovic 

Walter streicht zudem heraus, dass Schonlau keineswegs der einzige zentrale Abwehrmann ist, denn es zu ersetzen gilt. Bereits seit November fehlt Mario Vuskovic wegen vorläufiger Dopingsperre, und der Coach sagt: "Wenn die vielleicht besten beiden Innenverteidiger der Liga fehlen, wird es für jede Mannschaft schwer."

Sein Rezept für das Duell bei der Fortuna ist: "Wir müssen es im Verbund hinkriegen. Wir dürfen nicht anfangen zu zweifeln, sondern müssen von dem überzeugt sein, was wir haben."

Man sieht immer wieder Situationen, in denen er nicht so gut verteidigt

Tim  Walter

Doch welche Optionen hat Walter? Besiktas-Leihgabe Javi Montero hat nach zwei schwachen Ligaeinsätzen am vergangenen Donnerstag auch den Test gegen Ligakonkurrent Eintracht Braunschweig (1:2) nicht bestanden und bei beiden Gegentoren schlecht ausgesehen.

"Man sieht immer wieder Situationen, in denen er nicht so gut verteidigt", sagt Walter und klingt nicht danach, als vertraue er dem Spanier im Spitzenspiel die Schonlau-Rolle an. Als der Ex-Paderborner zuletzt in Karlsruhe wegen einer Sprunggelenkverletzung gefehlt hatte, war Montero ebenfalls nicht der erste Nachrücker, sondern Moritz Heyer auf dem Verschiebebahnhof gelandet.

Heyer im defensiven Zentrum als erneute Option

Walter hatte den Rechtsverteidiger ins Zentrum beordert und Linksverteidiger Noah Katterbach auf die rechte Seite gestellt. Obwohl am Ende ein krachendes 2:4 stand, spricht nach den jüngsten Eindrücken mehr für den erneuten Versuch mit dieser Variante als für Montero.

Zweifeln und Zweiflern versucht Walter dieser Tage demonstrativ entgegenzuwirken und entschlossen den Kampf anzusagen. "Ich bin optimistisch und tiefenentspannt, weil ich total von meinen Jungs überzeugt bin. Das Wichtigste ist am Ende immer, was in uns steckt." Das Problem ist: Im neuen Kalenderjahr wurde dies nicht konstant genug sichtbar

Sebastian Wolff

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