2. Bundesliga

HSV: Rückkehrer Sebastian Schonlau ist schon wieder weg

HSV-Kapitän überzeugte beim Comeback, fehlt nun aber gesperrt

Rückkehrer Schonlau ist schon wieder weg

Er überzeugte bei seinem Comeback: HSV-Kapitän Sebastian Schonlau.

Er überzeugte bei seinem Comeback: HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. imago images

Nach rund einer Stunde hatte Schonlau am Samstag seine fünfte Gelbe Karte kassiert, muss damit eine Partie aussetzen. "Das", sagt der 28-Jährige, "tut natürlich weh." Ihm persönlich. Noch mehr aber womöglich dem HSV. Denn einmal mehr unterstrich der Abwehrchef seinen Wert. Als der HSV im Herbst nach seinem Platzverweis auf St. Pauli "dreieinhalb" Pflichtspiele ohne ihn bestritt, setzte es zwölf Gegentore, ohne ihn in Karlsruhe vor rund einer Woche vier.

Auffällig ist: Der Anführer macht seine Nebenleute besser. Das galt im alten Jahr für den nun wegen Dopingverdachts gesperrten Mario Vuskovic und gilt aktuell für Jonas David. An Schonlaus Seite war Vuskovic bis zu seiner Sperre ein herausragender Verteidiger, David ist zumindest ein solider. Ohne den Ex-Paderborner indes fehlte beiden die absolute Sicherheit. Für Jonas Meffert keine Überraschung. "Bascho", schwärmt der Mittelfeldchef, "ist ein Vorbild, an dem sich bei uns alle orientieren."

Schonlau auf Anhieb bester Zweikämpfer

Auffällig war: Beim Comeback gegen Kiel überzeugte Schonlau bei Weitem nicht nur mit seiner Ausstrahlung, er gewann mit 64 Prozent die meisten Zweikämpfe aller Hamburger, darunter auch einen ganz wichtigen als letzter Mann gegen den durchgebrochenen Fabian Reese. "Ich hatte im Spiel keine Schmerzen", sagt Schonlau, "ich wurde gut behandelt." Die genaue Diagnose verrät er auch zwei Wochen nach dem Trainingsunfall nicht. "Mein Sprunggelenk ist ein wenig verletzt, aber es ist nicht weiter dramatisch. Wir haben es rechtzeitig hinbekommen." Und nun hat er unfreiwillig noch mehr Zeit, die Blessur endgültig auszukurieren.

Robert Glatzel bedauert das erneute Fehlen des Kapitäns ausdrücklich: "Es ist natürlich bitter, noch ein Spiel ohne ihn zu haben, aber wir kriegen das hin, auch für ihn." Nur, wie? Beim 2:4 in Karlsruhe hatte Tim Walter zunächst Allrounder Moritz Heyer von der Rechtsverteidigerposition ins Zentrum beordert, nach drei frühen Gegentoren dann den im Winter von Besiktas Istanbul ausgeliehenen Javi Montero eingewechselt.

Der Spanier, beim Debüt in Heidenheim neben der Spur und nach nur 45 Minuten ausgewechselt, sah bei seinem Teileinsatz im Wildpark Gelb-Rot und schwächte seine Position zusätzlich. Nach verbüßter Sperre aber wäre er in Düsseldorf zumindest formal wieder eine Alternative.

Sebastian Wolff

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