2. Bundesliga

Eine HSV-Demonstration für Mario Vuskovic

Die Profis feiern mit dem Trikot des Kroaten - "Mario gehört zu uns"

Eine HSV-Demonstration für Vuskovic

In Gedanken auch bei Mario Vuskovic: Die HSV-Profis halten das Trikot vom gesperrten Teamkollegen hoch.

In Gedanken auch bei Mario Vuskovic: Die HSV-Profis halten das Trikot vom gesperrten Teamkollegen hoch. imago images

Als Jean-Luc Dompé den HSV nach 19 Minuten per Freistoß gegen die Franken in Führung gebracht hatte, lief der Franzose zum Jubeln Richtung Ersatzbank, ließ sich das Trikot des Kroaten mit der Nummer 44 geben und hielt es demonstrativ nach oben - es war eine geplante Aktion der gesamten Mannschaft, weil der 21-Jährige am Samstag erstmals seit seiner verhängten Sperre wieder im Volkparkstadion war.

"Es war uns wichtig, das zu machen", sagt Jonas Meffert. "Es tut uns wahnsinnig leid, was mit ihm passiert, wie er behandelt wird." Der Innenverteidiger muss am kommenden Freitag zum dritten Verhandlungstag in Frankfurt antreten, zuletzt hatte der vom DFB beauftragte neutrale Gutachter Jean-Francois Naud eine C-Probe abgelehnt, nachdem vier Gutachter die Bilder der abgegebenen Dopingprobe als negativ bewertet hatten.

"Jeder, der Mario persönlich kennt", glaubt Meffert, "der weiß, das kann nicht sein." Vuskovic beteuert seine Unschuld in einem Verfahren, das durch die Naud-Absage immer undurchsichtiger wird, und die Kollegen stehen zu ihm. Meffert: "Mario gehört zu uns, und er fühlt, dass er ein Teil von uns ist." Keeper Daniel Heuer Fernandes ergänzt: "Mario fehlt uns, aber wir wissen, dass er bei uns ist."

Walters Wunsch für Vuskovic

Die Grußbotschaft per Trikot war deshalb ein Zeichen des Zusammenhalts, aber auch ein gewolltes Signal an Vuskovic, verrät Sebastian Schonlau. "Wir wollten Mario im Stadion einen schönen Moment bescheren. Der Junge muss unglaublich leiden, und es geht hier nicht nur um den Fußballer, sondern auch um den Menschen Mario. Er hat eine große Karriere vor sich, die in Scherben liegt und er weiß nicht warum. Wir versuchen ihm daher zu helfen, wo wir nur können."

Dass das Hamburger Publikum feinfühlig mit tausendfachen "Vuskovic, Vuskovic"-Sprechchören auf die Demonstration der Profis reagierte, war für Tim Walter "ein Moment, der mir unter die Haut ging. Und ich bin sicher, es war auch Balsam auf die Seele von Mario." Er als Trainer hat vor dem dritten Verhandlungstag diese Erwartung: "Ich wünsche mir einfach, dass der Junge bald wieder in unserem Kreise ist."

Sebastian Wolff