2. Bundesliga

HSV: Tim Walter lobt William Mikelbrencis

HSV-Coach muss Heyer ersetzen - Entwarnung bei Meffert

"Er wird immer besser, der Kleine": Walter lobt Mikelbrencis

Auf dem Weg in die Hamburger Startelf? William Mikelbrencis.

Auf dem Weg in die Hamburger Startelf? William Mikelbrencis. IMAGO/Oliver Ruhnke

Ganz zu Beginn der Amtszeit von Tim Walter war Moritz Heyer beim Hamburger SV auf dem Verschiebebahnhof gelandet. Seit fast eineinhalb Jahren aber verzichtet der Trainer nicht mehr freiwillig auf den 27-Jährigen - am Samstag gegen Nürnberg muss er ihn jedoch ersetzen.

Heyer hatte die Führung im Spitzenspiel beim SV Darmstadt mit einem Traumpass auf Ransford Königsdörffer perfekt vorbereitet, ansonsten aber beim 1:1 keinen Glanztag erwischt (kicker-Note 4,5). Immer wieder enteilte ihm Gegenspieler Frank Ronstadt, schon während der ersten Hälfte sah er seine fünfte Gelbe Karte. Als der Rechtsverteidiger im zweiten Durchgang dann am Rande des Platzverweises wandelte, brachte Walter Linksfuß Noah Katterbach - auch die Lösung für die Partie gegen den Club?

Der Coach lässt sich bislang nicht in die Karten schauen und sagt: "Warten wir mal ab." Dann schiebt er ungefragt ein Kompliment an William Mikelbrencis nach. "Er wird immer besser, der Kleine", erklärt der Coach. Der 19-jährige Franzose war Ende August für 700.000 Euro als Backup für Heyer vom FC Metz verpflichtet worden, offenbarte jedoch erhebliche Startschwierigkeiten.

Selbst als Heyer zum Hinrundenende mit Sprunggelenkverletzung fehlte, war der französische U-19-Nationalspieler nicht gesetzt und verlor letztlich das interne Duell mit dem gelernten Angreifer Königsdörffer. "Er hat lange gebraucht", sagt Walter, "aber er haut sich im Training richtig rein, spricht inzwischen auch ein paar Brocken Deutsch. Ich bin zufrieden mit ihm."

Katterbach oder Mikelbrencis - wer erhält das Vertrauen?

Vor drei Wochen produzierte Mikelbrencis Schlagzeilen, weil er als passiv Beteiligter an der Unfallfahrt von Teamkollege Jean-Luc Dompé beteiligt war - jetzt will er sportliche Ausrufezeichen setzen und muss sich mit Katterbach duellieren. Die Köln-Leihgabe ist nach dem vorzeitigen Leihende beim FC Basel mit dem klaren Vorsatz nach Hamburg gekommen, sich für eine feste Verpflichtung zu empfehlen.

Nach seiner Einwechslung in Heidenheim vor rund zwei Wochen war der 21-Jährige mit zahlreichen Offensivaktionen maßgeblich daran beteiligt, dass der HSV aus einem 0:3 noch ein 3:3 machte. Allerdings spielte er dort als Schienenspieler vor einer Dreierkette. Nun muss Walter abwägen, ob er Katterbach, der seine Vorzüge im Vorwärtsgang hat, in der Viererkette auf der falschen Seite bringt, oder ob er dem gelernten Rechtsverteidiger Mikelbrencis tatsächlich mehr zutraut als am Ende des alten Jahres.

Keine Kopfzerbrechen bereitet dem Coach die Personalie Jonas Meffert. Der Sechser setzte am Mittwoch zwar mit dem Training aus, sein Einsatz gegen die Franken aber ist nicht gefährdet. Er trainierte individuell und soll am Donnerstag wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen.

Sebastian Wolff

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