2. Bundesliga

Walter: "Unser Wille ist noch größer"

Der Trainer erklärt vorm Gipfeltreffen, was beim HSV anders geworden ist

Walter: "Unser Wille ist noch größer"

Ballt er auch nach dem Spiel am Böllenfalltor die (Sieger-)Fäuste? HSV-Coach Tim Walter.

Ballt er auch nach dem Spiel am Böllenfalltor die (Sieger-)Fäuste? HSV-Coach Tim Walter. IMAGO/Hübner

Mit 44 Punkten nach 21 Spielen hat der HSV das bislang beste Zwischenergebnis seiner nun schon fünfjährigen Zweitligahistorie erzielt, das sind sieben mehr als zum gleichen Zeitpunkt der zurückliegenden Spielzeit. Für Trainer Walter ist es das Ergebnis eines Fortschritts auf allen Ebenen. "Ich finde, dass wir uns in der Defensive insgesamt weiterentwickeln", sagt der Coach, "wir werden in Details besser, im Zusammenspiel." Und über allem steht für ihn: "Wir selbst sind auch schwer zu verteidigen. Die Balance passt."

Inzwischen ist unsere Überzeugung, nach einem Rückschlag wie dem Ausgleich aufs zweite Tor zu gehen, noch größer. Wir sind noch konsequenter, noch beharrlicher.

Tim Walter

Der jüngste 2:1-Sieg gegen Bielefeld ist seiner Ansicht nach beispielhaft für den Prozess seit der vergangenen Saison. Da hatten die Hanseaten am Ende auch deshalb "nur" den Relegationsplatz erreicht, weil sie zwölf Mal unentschieden spielten. "Im Vorjahr", streicht Walter heraus, "hatten wir auch Spiele wie gegen die Arminia. Aber inzwischen ist unsere Überzeugung, nach einem Rückschlag wie dem Ausgleich aufs zweite Tor zu gehen, noch größer. Wir sind noch konsequenter, noch beharrlicher. Unser Wille, die Spiele zu gewinnen, ist noch größer."

Die Zielsetzung sind drei Punkte

Wille und Überzeugung wirken seit Walter tatsächlich größer als der jahrelang lähmende Druck, aufsteigen zu müssen. "Das", weiß er, "spielt in Hamburg natürlich immer eine Rolle. Aber darüber machen wir uns keine Gedanken, und das sieht man den Jungs auch daran an, wie leicht und locker sie auftreten. Wir bleiben bei uns." Diese Mischung soll auch im Gipfeltreffen am Samstagabend zum Faktor werden. Dem Spitzenreiter und dessen Trainer Torsten Lieberknecht ("Ein geschätzter Kollege, der sehr emotional ist und dennoch eine gewisse Ruhe ausstrahlt") zollt er großen Respekt, dennoch sagt er: "Unser Ziel ist es, dorthin zu fahren, dem Gegner wehzutun und drei Punkte zu holen."

Es wäre der nächste Nachweis einer Entwicklung, die sich bislang in der Punktzahl widerspiegelt. Das bis zu dieser Spielzeit beste Zwischenergebnis hatten die Hanseaten übrigens in ihrer ersten Zweitliga-Saison, 2018/19, erzielt: Da waren es nach 21 Partien 43 Zähler. In den letzten 13 Spielen kamen seinerzeit nur noch 13 Zähler hinzu und führten zu Platz vier und zum ersten Scheitern. Auf einen derartigen Einbruch deutet angesichts der von Walter geschulten und erwähnten Beharrlichkeit dieser Tage und Wochen tatsächlich nur wenig hin. 

Sebastian Wolff

HSV Thumb

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