2. Bundesliga

Vorerst keine Suspendierung für Dompé und Mikelbrencis

HSV-Boss Boldt kündigt Geldstrafe an und wartet polizeiliche Ermittlungen ab

Vorerst keine Suspendierung für Dompé und Mikelbrencis

William Mikelbrencis und Jean-Luc Dompé werden zunächst nicht suspendiert.

William Mikelbrencis und Jean-Luc Dompé werden zunächst nicht suspendiert.

Beide haben sich kurz am Trainingsplatz blicken lassen, Dompé hat auch vor Kameras eine Entschuldigung abgegeben - wann er wieder einsteigt, ist noch offen. Seine Handverletzung soll nicht schwerwiegend sein, einem Einsatz im Topspiel am kommenden Samstag (20.30 Uhr) in Heidenheim stünde sie nicht im Weg. Aber wie reagiert der Trainer? Für den 47-Jährigen ist es oberstes Gebot, dass keiner aus der Gruppe ausscheren darf. Aber auch, dass keiner aus der Gruppe verstoßen wird, wenn er bei Fehlern Einsicht zeigt. Dompé und Mikelbrencis haben sich einsichtig gezeigt, als sie am trainingsfreien Dienstag im Vorstandsbüro den Vorfall des Vorabends intensiv aufarbeiten mussten. Nach Zeugenaussagen ermittelt die Polizei wegen eines illegalen Autorennens mit Unfall und Unfallflucht.

Bestätigt ist, dass Dompé auf der Hafenstraße im Stadtteil St. Pauli die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat, in eine Bushaltestelle gekracht ist und danach im Wagen von Mikelbrencis, der selbst allerdings nur Beifahrer gewesen sein soll, davon geeilt ist. Unbestätigt sind bislang die Aussagen über ein Rennen.  Unabhängig davon sagt Sportvorstand Jonas Boldt: "Wir haben mit beiden gesprochen und ihnen unmissverständlich gesagt, dass wir ihr Verhalten für absolut verantwortungslos halten und sie eine entsprechende Sanktion in Form einer empfindlichen Geldstrafe erwartet."

Dompé und Mikelbrencis bestreiten Beteiligung an einem Rennen

Ob es bei einer Geldstraße bleibt oder womöglich doch noch mehr folgt, hängt auch davon ab, ob die Polizei zum Schluss kommt, dass doch ein Rennen stattgefunden haben könnte. Dieses nämlich sollen Dompé und Mikelbrencis nicht bestätigt haben. In einer offiziellen Erklärung des HSV lässt der 27-jährige Flügelstürmer verlauten: "Wir haben einen schlimmen Fehler gemacht, weil wir vor Ort hätten bleiben müssen. Wir können uns nur in aller Form entschuldigen und müssen nun die Konsequenzen verantworten. Ich bin meiner Verantwortung in dieser Situation nicht gerecht geworden. Das tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich dafür bei meinem Team, auch beim HSV und seinen Fans, die sicherlich ein anderes Verhalten von einem Kollegen und Spieler einer Profimannschaft erwarten dürfen."

Boldt setzt mit der Geldstrafe auf "einen deutlichen Lerneffekt", intern diskutiert wurden und werden auch weitere erzieherische Maßnahmen, die einen solchen Lerneffekt in Bezug auf mögliche Unfallfolgen erzielen könnten. Entscheidend ist für den Sportvorstand zuvorderst, "dass es zu keinem Personenschaden gekommen ist und sich niemand ernsthaft verletzt hat. Beide sollten schleunigst aus ihren Fehlern lernen und müssen diese verantworten." Gut möglich, dass zumindest Dompé als wichtige Figur in Walters Team schon am Samstagabend die Möglichkeit erhält, zumindest sportlich ein wenig Wiedergutmachung zu betreiben. 

Sebastian Wolff

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