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Sport Zweite Liga

Hamburger SV verzweifelt in dramatischer Schlussphase

Der HSV hat nach Derby-Pleite und Pokal-Aus auch gegen Magdeburg verloren. Der Aufsteiger rettete den Auswärtssieg in der 97. Minute auf der Torlinie, anschließend scheiterten die Hamburger an der Latte. Bei Fürths nächster Pleite saß der neue Trainer auf der Tribüne.

Es lief die siebte Minute der Nachspielzeit, als sich das Unglück des HSV noch einmal auf ein neues Niveau steigerte. Der Strafraum des 1. FC Magdeburg schien der Belagerung durch die Hamburger in den letzten Sekunden des Spiels nicht mehr standhalten zu können. Der HSV hatte nach Ablauf der regulären Spielzeit bereits verkürzen können, nun lag der Ausgleich in der Luft.

Ein Kopfball von Mario Vuskovic hätte den verdienten Lohn für den späten Eifer gebracht, doch der platzierte Versuch wurde von Magdeburgs Silas Gnaka auf der Torlinie in höchster Not geklärt. Der anschließende Versuch von Ludovit Reis landete an der Latte. Hamburg erlebte ein Drama.

Schwer zu fassen: die große Offensive führte Laszlo Benes und die Hamburger nicht mehr zum Ausgleich
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Quelle: Getty Images/Cathrin Mueller

„Es war ein hartes Stück Arbeit, und das hatte hier sicherlich auch etwas mit Spielglück zu tun“, sagte Magdeburgs Trainer Christian Titz: „Es war sehr dramatisch. Gott sei Dank kaue ich keine Fingernägel. Sonst hätte ich jetzt keine mehr.“

Der HSV nimmt sich mit dem dritten sieglosen Spiel in Serie damit eine unfreiwillige Auszeit im Aufstiegsrennen der Zweiten Liga. Nach einem 1:1 gegen Kaiserslautern, der Derby-Pleite auf St. Pauli und dem Pokal-Aus bei RB Leipzig verlor die Mannschaft von Trainer Tim Walter auch gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg mit 2:3 (0:1) und bleibt auf dem Relegationsrang hängen.

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LEIPZIG, GERMANY - OCTOBER 18: Bakery Jatta of Hamburger SV looks dejected during the DFB Cup second round match between RB Leipzig and Hamburger SV at Red Bull Arena on October 18, 2022 in Leipzig, Germany. (Photo by Oliver Hardt/Getty Images)
Aufstieg in Gefahr

Mo El Hankouri (11. Minute) brachte die Magdeburger vor 54.000 Zuschauern im Volksparkstadion früh in Führung, dann trafen auch Baris Artik (51.) und der eingewechselte Julian Rieckmann (88.). Ransford Königsdörffer (58.) und Tom Sanne (90.+3) verkürzten nur für den HSV.

"Gänsehautmoment pur": Baris Atik traf für Magdeburg und feierte nach dem Abpfiff mit den Fans
„Gänsehautmoment pur“: Baris Atik traf für Magdeburg und feierte nach dem Abpfiff mit den Fans
Quelle: Getty Images/Cathrin Mueller

Im Duell der beiden ballbesitzstärksten Mannschaften der Liga waren die Hamburger zwar das dominierende Team, konnten sich gegen die früh attackierenden Magdeburger aber lange keine entscheidenden Vorteile erarbeiten. Die Platzherren leisteten sich zahlreiche Abspielfehler und Ungenauigkeiten und fanden nicht die Räume für ihren druckvollen Angriffsfußball.

Die Magdeburger mit der eigentlich schwächsten Defensive der Liga hatten die Offensive der Hamburger zunächst unter Kontrolle. Nach dem 0:2 brachte HSV-Trainer Tim Walter drei weitere Offensivkräfte. Danach verschafften sich die Hausherren deutliche Vorteile und starteten Angriff auf Angriff. Der Lohn blieb dennoch aus.

Jubel an alter Wirkungsstätte: Magdeburgs Christian Titz trainierte vor einigen Jahren noch den HSV
Jubel an alter Wirkungsstätte: Magdeburgs Christian Titz trainierte vor einigen Jahren noch den HSV
Quelle: Getty Images/Cathrin Mueller

FCM-Trainer Christian Titz, der den HSV bei dessen Bundesliga-Abstieg im Jahr 2018 betreut hatte, setzte an alter Wirkungsstätte ein Signal des Aufbruchs: Der 1. FCM sprang vom Tabellenende auf Rang 15.

Heidenheim – Greuther Fürth 3:1 (2:0)

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Auch die SpVgg Greuther Fürth musste am Sonntag die nächste Niederlage hinnehmen. Im ersten Spiel nach der Trennung des bisherigen Coaches Marc Schneider verloren die Franken beim 1. FC Heidenheim am Sonntag mit 1:3 (0:2) und sind jetzt Tabellenletzter.

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Der neue Trainer saß in Heidenheim schon auf der Tribüne. Alexander Zorniger, früher unter anderem bei RB Leipzig und dem VfB Stuttgart beschäftigt und zuletzt als Chefcoach auf Zypern im Einsatz, hatte sich unter die Zuschauer gemischt und wird seine Arbeit am Montag antreten, wie Fürths Geschäftsführer nach dem Abpfiff bestätigte.

„Wir sind überzeugt. Er hat Erfahrung, steht für eine gewisse Überzeugung. Und wir brauchen die Überzeugung, dass wir da unten rauskommen“, sagte Rachid Azzouzi. Zorniger habe einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 unterschrieben.

Der neue Chefcoach sah zunächst effektive Heidenheimer, die die Fürther Abwehrschwächen durch Patrick Mainka (9. Minute) und Tim Kleindienst (33.) bestraften. Der Torjäger nutzte beim 2:0 einen Fehler von Fürths neu ins Team beorderten Keeper Leon Valentin Schaffran.

Dann erlebte Zorniger, der zuletzt bei Apollon Limassol arbeitete, eine gute Reaktion seiner zukünftigen Mannschaft und das 1:2 durch Kapitän Branimir Hrgota (52.). Eine harte Elfmeterentscheidung lenkte das Spiel wieder klar in Richtung der Gastgeber; Jan-Niklas Beste verwandelte sicher (56.). Schön für die Fürther: Marco Meyerhöfer feierte nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung noch aus Erstliga-Zeiten in der Schlussphase vor 8130 Zuschauern das Pflichtspiel-Comeback.

Nach dem 2:2 am vergangenen Spieltag gegen Rostock hatte sich Fürth von Schneider. Vorübergehend wurde die Leitung der Mannschaft Assistenztrainer Rainer Widmayer anvertraut, der das Team zusammen mit Co Stefan Kleineheismann auf die Partie in Heidenheim eingestimmt hatte. Sie bleiben im Trainerteam.

Karlsruher SC – Fortuna Düsseldorf 0:2 (0:2)

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Fortuna Düsseldorf hat das Verfolgerduell mit dem Karlsruher SC für sich entschieden. Die Fortuna setzte sich auswärts dank einer hohen Effektivität mit 2:0 (2:0) durch. In der Tabelle klettert das Team von Trainer Daniel Thioune auf den sechsten Rang, der KSC kassierte die dritte Pflichtspielniederlage nacheinander und ist nun Zehnter.

Wenige Tage nach dem Aus im DFB-Pokal dauerte es nur acht Minuten, bis der nächste Rückschlag die Karlsruher ereilte. Kristoffer Peterson brachte die Gäste in Führung. Der Schwede war es auch, der den zweiten Treffer erzielte (22.).

Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hausherren vor 18.132 Zuschauern zwar. Ein Treffer sollte ihnen in einer kampfbetonten Partie aber trotz mehrerer Möglichkeiten und insgesamt 11:3 Eckstößen nicht mehr gelingen.

lwö

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