2. Bundesliga

HSV: Königsdörffer veredelt in Hannover seine Traumwoche

Neu-Nationalspieler beschert HSV Rekordsieg

"Die sind ausgerastet wie was weiß ich": Königsdörffer veredelt Traumwoche

Kam nach seinem Treffer aus dem Strahlen nicht mehr heraus: Ransford-Yeboah Königsdörffer.

Kam nach seinem Treffer aus dem Strahlen nicht mehr heraus: Ransford-Yeboah Königsdörffer. Getty Images

Eigentlich war das Spiel in Hannover schon fast gelaufen, da setzte Ransford-Yeboah Königsdörffer zu einem herausragenden Solo an: In der eigenen Hälfte schnappte sich der im Sommer von Absteiger Dynamo Dresden gekommene Stürmer das Leder, ließ Sei Muroya und Enzo Leopold stehen und versenkte die Kugel nach einem Sprint über 60, 70 Meter eiskalt zum 2:1-Sieg in den Maschen.

"Das war einfach Willenskraft, ich wollte das Tor", so der Matchwinner bei "Sky" zu seinem Erfolgserlebnis. 

Königsdörffer versetzt HSV-Fans in Ekstase

Der Treffer war für den gebürtigen Berliner, der sich vor wenigen Wochen für den ghanaischen Fußballverband entschieden hatte, der Abschluss äußerst erfreulicher Tage: "Ich hatte eine schöne Woche, habe mein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben und das habe ich jetzt veredelt." Veredelt hatte der 21-Jährige auch den Abend der zahlreich erschienenen Auswärtsfans. Deren Reaktion auf den Treffer fasste der Sommerneuzugang treffend zusammen: "Freude, Glück - die sind ausgerastet wie was weiß ich."

Es passt einfach. Das macht Spaß.

Tim Walter lobt sein Team

Die Stimmung von den Rängen - ein Faktor, den auch Trainer Tim Walter hervorhob: "Die Jungs und Mädels, die uns auswärts, aber auch daheim unterstützen, sind grandios." Zwischen Fans und Mannschaft nehme er "eine Symbiose" wahr: "Ich kann nicht oft genug wiederholen, welche Stimmung auf uns übergeht, aber wie wir auch versuchen, unseren Fans alles rüberzubringen." Für Walter ein Faustpfand: "Es passt einfach. Wir haben eine Menge Energie, wir haben eine Menge Leidenschaft und wir gewinnen gerne Spiele. Das macht Spaß."

"Langer Weg" trotz Rekordsieg

Etwas auf die Euphoriebremse trat derweil Sebastian Schonlau. "Wir haben ein bisschen Glück beim 1:1, aber das gehört dazu. Auch, dass das Tor dann am Ende so fällt, ist etwas glücklich", gab der Kapitän der Rothosen zu bedenken. Allerdings sei dieses Glück "auch der verdiente Lohn". Der verdiente Lohn dafür, dass "wir immer dran geblieben sind. Wir haben einen bitteren Start gehabt, aber das hat uns nicht irritiert. Wir sind direkt dabei geblieben."

Geblieben ist dem HSV durch den späten Treffer auch eine ganz besondere Serie: Saisonübergreifend sind die Hamburger in der Fremde auch im achten Ligaspiel in Folge als Sieger vom Platz gegangen - Rekord in der eingleisigen 2. Bundesliga. Zusätzlich untermauerten die Norddeutschen aufgrund des Darmstädter 2:1-Siegs im Parallelspiel gegen den SC Paderborn die Tabellenspitze, drei Punkte Vorsprung haben die Hansestädter nun vor dem neuen Tabellenzweiten aus Hessen. 

"Es sind gerade zehn Spiele", wollte Walter diesen Zwischenstand nicht überbewerten. "Ja, wir sind auf einem guten Weg, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns", so der Coach. Weiter geht dieser Weg nächste Woche gegen den stark gestarteten Aufsteiger Kaiserslautern. Im Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) soll der nächste Schritt zum Aufstieg gelingen. 

mja

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