2. Bundesliga

HSV: Dompé-Deal dank Onana-Millionen

Hanseaten würden auch bei Kostic partizipieren, müssen aber sparen

HSV: Dompé-Deal dank Onana-Millionen

Könnte den HSV durch weitere Transfereinnahmen verstärken: Jean-Luc Dompé.

Könnte den HSV durch weitere Transfereinnahmen verstärken: Jean-Luc Dompé. BELGA MAG/AFP via Getty Images

Als die Teamkollegen am Dienstagnachmittag ihre Einheit beendet hatten, schritt Bakery Jatta die Treppe aus dem Inneren des Volksparkstadions hinab Richtung Trainingsplatz. Gemeinsam mit Reha-Trainer Sebastian Capel absolvierte der schmerzlich vermisste Flügelstürmer Steigerungsläufe und lockeres Balltraining. Weil Tim Walter nach dem Muskelbündelriss des Gambiers aber eher konservativ erst ab Oktober fest mit ihm plant, wünscht er sich dringend Verstärkung für die Außenbahn.

Jean-Luc Dompé haben die Verantwortlichen bereits seit dem Juni im Visier, der 26-jährige Franzose von Zulte Waregem will auch nach Hamburg - doch nach der ersten Transferoffensive mit Laszlo Benes und Co. musste der HSV haushalten. Ein zentraler Grund: Erst muss die fällige Sanierung des Stadions durch einen Investor durchfinanziert sein. Da der HSV zu diesem Zweck von der Stadt vor zwei Jahren für das Grundstück im Volkspark 23,5 Millionen erhalten, das Geld in der Pandemie jedoch anderweitig verwendet und ausgegeben hat, muss zunächst diese hochbrisante Baustelle geschlossen werden.

Der HSV würde von einem Kostic-Deal profitieren

Die Transferentwicklungen vom Dienstag wurden in der Hansestadt daher mit Erleichterung registriert. Beim Verkauf von Onana, den Ex-Sportdirektor Michael Mutzel 2020 ablösefrei aus Hoffenheim geholt hatte, hat sich Boldt im vergangenen Sommer vom OSC Lille eine Klausel zusichern lassen, nach der Hamburg an einem Weiterverkauf partizipiert. Von den 40 Millionen Euro, die nun der FC Everton zahlt, fließen mindestens fünf nach Hamburg. Und: Auch am möglichen Frankfurter Verkauf von Filip Kostic zu Juventus Turin wäre der HSV als Ex-Klub beteiligt, mit immerhin rund 600 000 Euro. Geld, das nicht komplett reinvestiert werden kann, zumindest 2,5 Millionen aus der Summe sollen bereitgestellt werden.

Walter hätte gern einen Back-up für den aktuell einzigen Rechtsverteidiger Moritz Heyer und einen zweiten Mittelstürmer, oberste Priorität aber besitzt ein Flügelstürmer mit Qualitäten im eins gegen eins - wie Dompé. Sobald der Aufsichtsrat die Mittel freigibt, wird er wohl der erste Neuling, finanziert aus den Onana-Millionen.

Sebastian Wolff