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Fußball Hertha BSC

Was Magath über das große Duell gegen seinen HSV denkt

Redakteur
Während Werder Bremen den Aufstieg ausgiebig feiert, trifft der HSV in der Relegation auf Hertha BSC mit Vereinslegende Felix Magath. Der Interimstrainer gibt sich kämpferisch, der Zweitligist will eine beeindruckende Serie fortsetzen.

Immerhin war am Morgen danach die Social-Media-Abteilung noch zu Späßen aufgelegt. Nach einer kurzen Nacht und den Feierlichkeiten zur Rückkehr in die Erste Liga verbreitete Werder Bremen via Twitter eine nicht ganz ernst gemeinte Krankschreibung zum Selbstausfüllen. Als Krankenkasse war dort „El Presidente persönlich“ eingetragen, als Zeitrahmen „mal schauen“ vorgegeben.

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Es war der lustige Abschluss eines Saisonfinales, das der Klub nach dem 2:0 (1:0) gegen Jahn Regensburg auf Platz zwei beendete – und dadurch nach einem Jahr im Unterhaus direkt zurückkehrt in Deutschlands beste Fußballklasse. Dass sich allerdings beim Platzsturm nach dem Spiel rund 20 Menschen verletzten, die teilweise im Krankenhaus behandelt werden mussten, zählt auch zur Wahrheit einer durchzechten Nacht.

Wende durch einen Skandal

Bis zur ausgiebigen Party hatte Bremen einige Widerstände zu überwinden. In der Hinrunde lief es eher mäßig, ehe ein mittelschwerer Skandal die Wende brachte. Trainer Markus Anfang trat im November vergangenen Jahres wegen eines gefälschten Impfzertifikates zurück. Erst unter Nachfolger Ole Werner fand der Klub zurück in die Erfolgsspur. Unglaubliche 43 Punkte in 19 Spielen heimste das Team ein und kletterte von Rang acht auf Platz zwei hinter dem Zweitligameister FC Schalke 04.

Beim Platzsturm verletzen sich mehr als 20 Werder-Fans
Beim Platzsturm verletzen sich mehr als 20 Werder-Fans
Quelle: REUTERS

„Ich hoffe, dass das der letzte Aufstieg ist, den wir mit Werder Bremen feiern, weil wir in der Ersten Liga bleiben“, gab Geschäftsführer Klaus Filbry schon mal das Motto für die kommenden Spielzeiten aus. „Wichtig ist, dass wir versuchen, auch in der Ersten Liga Werder-Bremen-Fußball zu spielen“, sagte Trainer Werner. „Auch wenn es angesichts der Qualität der Gegner natürlich öfter aus der Underdog-Rolle sein wird.“

Während sie in Bremen den Aufstieg noch eine Weile genießen dürfen und liebend gern auch die vereinbarten 150.000 Euro Nachschlag für den Transfer von Werner an Holstein Kiel überweisen, muss der Erzrivale nachsitzen: Der Hamburger SV hat dank eines furiosen Schlussspurts und einer Serie von fünf Siegen am Stück bereits jetzt Historisches vollbracht und sich von Platz sechs nach dem 29. Spieltag noch auf Rang drei vorgeschoben. Ein Novum in der Zweiten Liga.

Nun wollen sie beim einstigen Dino den Trend fortsetzen und vier Tage nach dem dramatischen 3:2 (0:1) in Rostock, bei dem 13 Verletzte durch das Einsetzen von Pyrotechnik in beiden Fanlagern zu beklagen waren, die nächste Hürde nehmen. In den beiden Relegationspartien am 19. und 23. Mai (jeweils 20.30 Uhr, Sky/Sat.1) bekommt es der Verein mit Hertha BSC zu tun – dem abgestürzten „Big City Club“, der von der HSV-Legende Felix Magath interimsmäßig trainiert wird. Mehr Kitsch geht ja fast gar nicht.

Siegtorschütze Felix Magath (l) und Trainer Ernst Happel stehen im Bankettsaal und präsentieren den Europapokal der Landesmeister. Der HSV besiegte Juventus Turin am 25.05.1983 in Athen durch den Treffer von Magath mit 1:0.
Zwei Klublegenden des HSV: Siegtorschütze Felix Magath (l.) und Trainer Ernst Happel am 25. Mai 1983 mit dem Europapokal der Landesmeister
Quelle: picture alliance / UPI

Als Magath seinen Job Mitte März beim darbenden Berliner Verein antrat, orakelte er bereits, dass es zwei Entscheidungsspiele um den Verbleib in der Liga gegen den Verein geben könne, für den er 306 Ligaspiele bestritten und den er mit seinem 1:0-Siegtreffer 1983 im Europacup-Finale der Landesmeister gegen Juventus Turin zum größten Vereinstriumph geschossen hatte.

„Jetzt haben wir zwei Pokalspiele“

Als nun die Gewissheit da war, gab er sich gewohnt sachlich. „Der HSV, das steht doch vollkommen außer Frage, ist der größte Abschnitt meines Fußballer-Lebens. Aber das spielt für diese beiden Begegnungen überhaupt keine Rolle“, sagte der 68-Jährige dem „Kicker“ – und ergänzte: „Es geht nach wie vor nicht um mich oder meine Vergangenheit mit dem HSV. Es geht einzig und allein um Hertha BSC, um den Klassenerhalt. Ich habe viele Spiele der Zweiten Bundesliga gesehen, der HSV war für mich mit die beste Mannschaft.“ Sein eigenes Team aber habe sich beim unglücklichen 1:2 „in Dortmund als Bundesligist präsentiert. Deshalb bin ich zuversichtlich“.

Um in den beiden Duellen bestehen zu können, zieht Magath seinen Kader ab Dienstag für ein Kurztrainingslager im Olympia-Zentrum in Kienbaum zusammen. Der HSV strich die geplanten freien Tage und bereitete sich umgehend nach der Rückkehr aus Rostock auf die Relegation vor. „Die zwei Bonusspiele haben wir uns redlich verdient“, sagte HSV-Coach Tim Walter. „Unsere Chancen in der Relegation sind vorhanden, die Hertha ist aber der Bundesligist und hat viel individuelle Qualität. Dennoch können wir es packen“, meinte Torjäger Robert Glatzel. Und Sportvorstand Jonas Boldt erklärte: „Jetzt haben wir zwei Pokalspiele. Dass wir diese annehmen können, haben wir diese Saison gezeigt.“

In diesem Wettbewerb war der Klub bis ins Halbfinale vorgedrungen – und so klang die gerufene Fanbotschaft am Sonntagabend aus dem HSV-Block durchaus vertraut: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“

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