2. Bundesliga

HSV: Tim Walters Bewerbungstour in der "badischen Woche"

Vor dem zweiten Duell gegen seine Landsleute punktet der HSV-Coach

Walters Bewerbungstour in der "badischen Woche"

HSV-Coach Tim Walter.

HSV-Coach Tim Walter. IMAGO/Michael Schwarz

"Wir freuen uns extrem", sagt der 46-Jährige und entgegnet auf die Frage, ob der souveräne Erfolg vom Samstag zusätzlichen Mut macht: "An Mut mangelt es uns definitiv nie. Wir sind immer mutig, so gehen wir auch in dieses Spiel. Wenn wir einen Wettbewerb spielen, wollen wir den auch gewinnen. Gerade ich bin da extrem und versuche das auf die Mannschaft und auf den gesamten Verein zu übertragen." Dieser letzte Satz des Trainers ist auch eine Werbebotschaft in eigener Sache, denn: Da es in Hamburg in dieser Saison nicht mehr um den Aufstieg geht, geht es um den Coach. Grundsätzlich verfolgen die Verantwortlichen das Ziel, mit Walter, der bis 2023 vertraglich gebunden ist, weiterzumachen, doch dieser Wunsch muss durch Ergebnisse unterfüttert werden.

"Tolles Gefühl, Teil dieser Truppe, Teil dieses Vereins zu sein"

Gegen den KSC lieferte Walter. Nicht nur drei Zähler, sondern auch Anhaltspunkte für Kompromissbereitschaft, die ihm viele langjährige Wegbegleiter in Abrede stellen. Er wich von seinem 4-3-3-System ab und nominierte mit Mikkel Kaufmann eine zweite Spitze. Der vom FC Kopenhagen ausgeliehene Däne nutzte seine Chance zwar nicht wirklich, das Offensivspiel insgesamt aber war schwungvoll, obwohl Walter neben dem gesperrten Ludovit Reis auch noch freiwillig auf den unter der Woche angeschlagenen Sonny Kittel verzichtet hatte. "Wir hatten eine brutale Energie auf dem Platz und auch nach dem 2:0 noch Power und Leidenschaft", lobt der Chef und schließt an: "Es ist ein tolles Gefühl, Teil dieser Truppe, Teil dieses Vereins zu sein." Auch mit diesem Satz unterstreicht Walter ganz deutlich, dass er diese letzten Spiele als Bewerbungstour versteht.

Aufstiegs-Chancen sind im Saisonfinale auch nach dem Oster-Wochenende nur noch theoretischer Natur, stattdessen geht es nun ums Endspiel. Dann wohl wieder in der gewohnten Grundformation. Und mit Kittel. Der kam gegen den KSC spät ins Spiel, "weil wir ihn im Rhythmus behalten wollten. Sonny hat unter der Woche nur einmal trainiert. Deshalb hat er nicht angefangen, aber ich habe ihn dennoch gebracht", erklärt der Coach und macht deutlich: "Wir brauchen ihn." Für eine Sensation im zweiten Duell mit Walters Landsleuten. Die wäre dann nicht nur für seine Zukunft wichtig. Sondern von immenser Bedeutung für einen gesamten Verein, der seit Jahren danach lechzt, aus der sportlichen Bedeutungslosigkeit auszubrechen.

Sebastian Wolff

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