Der HSV begann im ausverkauften Volksparkstadion schwungvoll. Startelf-Debütant Chakvetadze, im Vergleich zum 2:3 im Nordderby gegen Werder Bremen neben Gyamerah und Kinsombi einer von drei neuen Spielern im Team (Heyer, Reis und Alidou mussten dafür auf die Bank), schloss schon in der ersten Minute nicht ungefährlich Richtung Tor ab. Mit zunehmender Spieldauer bekam der KSC das Geschehen besser in den Griff und setzte Nadelstiche, während sich bei den Hamburgern - vor allem im letzten Drittel - Fehler einschlichen.
Fehlerketten beim HSV: Heuer Fernandes patzt
Der KSC kam auch deswegen zu Kontern. Für die Gäste, die nach dem 1:1 gegen Schalke 04 mit Kobald für Gondorf starteten, erzielte Goller fast die Führung. Da Schonlau für seinen geschlagenen Keeper Heuer Fernandes rettete (19.) und dieser nach dem nächsten Tempogegenstoß gegen Choi parierte (21.), blieb es jedoch zunächst beim Remis.
DFB-Pokal, Viertelfinale
Doch kurz vor der Pause erzielte der KSC das 1:0. Heise zirkelte einen Freistoß an der schwach gestellten Mauer vorbei und bezwang Heuer Fernandes nach dessen Towartfehler (40.). Trotz der Feldüberlegenheit der Hausherren war die Führung nicht unverdient, da nur Glatzel beim HSV einmal für Gefahr sorgte (24.) und KSC-Torwart Gersbeck vor Pausenpfiff nie geprüft wurde. Das Pressing des KSC funktionierte derweil.
Beide Top-Stürmer treffen binnen zwei Minuten
Nach dem Seitenwechsel mussten die 25.000 Zuschauer nicht lange auf Tore warten. Die zahlreichen HSV-Fans erlitten einen Schock: Weil Heuer Fernandes einen Schuss von Wanitzek nach vorne abklatschen ließ, erhöhte Hofmann in Stürmer-Manier (50.). Dieses Mal fanden die Rothosen aber direkt eine Antwort: Glatzel vollendete stark per Kopf zum Anschlusstreffer (52.).
Mit dem ersten erzielten Tor im Rücken wurden die Gastgeber immer stärker und entfachten Druck. Jattas Schuss ging haarscharf am Winkel vorbei (63.).
HSV bekommt diskutablen Elfmeter: Kittel verschießt
Wenig später kam es für den KSC knüppeldick: Nach einem Zweikampf zwischen Kobald und Glatzel entschied Referee Felix Zwayer auf Elfmeter (68.). Dieser hielt auch einem Check des VAR und dem Blick des Schiedsrichters auf den Monitor stand. Doch trotz der folgenden Gelb-Roten Karte für Kobald blieben die Badener in Führung: Gersbeck parierte den mäßigen Strafstoß von Kittel (72.).
Doppelpacker Glatzel rettet HSV - Verlängerung
In der Schlussphase zog Jatta noch einmal gefährlich ab (75.), trotz offensiver Wechsel brachte der HSV Gersbeck und Co. ansonsten lange nicht in Verlegenheit. In der Nachspielzeit wurden tapfer kämpfende Gäste aus Karlsruhe aber doch noch überwunden, weil Glatzel gedankenschnell reagierte und den Doppelpack schnürte (90.+1). Somit ging es in die Verlängerung.
In dieser kam lange Zeit kaum Spielfluss auf. Beide Mannschaften kamen kaum einmal an den Abwehrreihen vorbei. Natürlich war vor allem der KSC in Unterzahl defensiv gefordert, doch die Gäste suchten durchaus den Weg nach vorne. Keeper Gersbeck rettete am Ende der ersten Hälfte der Verlängerung noch stark gegen Kittel (104.). Es sollte bis zum Elfmeterschießen die einzige gute Torchance in einer umkämpften Phase bleiben.
KSC verschießt drei Elfmeter hintereinander
In diesem entwickelte sich HSV-Keeper Heuer Fernandes zum Helden: Er hielt die Versuche von Wanitzek und van Rhijn, während beim HSV alle Spieler bis auf Schonlau trafen. Nach Glatzels cool verwandeltem Strafstoß hatte O'Shaughnessy somit Druck - und vergab als dritter KSC-Akteur in Folge, als er den Pfosten traf. Daher zog der HSV auch nach dem dritten Elfmeterschießen in Serie im DFB-Pokal eine Runde weiter und steht im Halbfinale.
Der HSV gastiert in der zweiten Liga am Samstagabend (20.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg. Der Karlsruher SC ist bereits am Samstagnachmittag (13.30 Uhr) bei St. Pauli zu Gast.