2. Bundesliga

Hannover 96 und der HSV trauern um Horst Bertl

Er kickte mit Keegan und lockte Spieler nach Amerika

Hannover 96 und der HSV trauern um Horst Bertl

Ex-Bundesligaprofi Horst Bertl ist im Alter von 74 Jahren verstorben.

Ex-Bundesligaprofi Horst Bertl ist im Alter von 74 Jahren verstorben. imago/Horstmüller

Weggefährten aus dem In- und Ausland trauern um Horst Bertl. Der ehemalige Bundesliga-Profi, der zwischen 1970 und 1979 insgesamt 174 Partien in der 1. Liga für Hannover 96 und den Hamburger SV bestritt und 38 Tore erzielte, verstarb am vergangenen Sonntag in seiner Wahlheimat Dallas. Das teilte sein Ex-Klub in Hannover unter Berufung auf Bertls Ehefrau mit. Im kommenden März wäre der frühere Stürmer 75 Jahre alt geworden.

Besonders enge Verbindung zu Keegan

Der gemeinsame Wechsel mit Willi Reimann vom OSC Bremerhaven 93 zu Hannover 96 bedeutete 1970 den Startschuss in die große Karriere, die 1971 für Bertl auch einmal zu einer Nominierung für die Deutsche Nationalmannschaft führte. Ein DFB-Einsatz in der Partie gegen Albanien blieb ihm aber vergönnt. Nach einem Intermezzo bei der damals zweitklassigen Dortmunder Borussia von 1972 bis 1974 zog es Bertl zurück in den Norden zum HSV, wo er nicht nur mit seinem früheren Weggefährten Willi Reimann, sondern auch Stars wie unter anderem Kevin Keegan zusammen kicken sollte. Mit dem englischen Idol verband ihn in der Hansestadt dem Vernehmen nach eine besonders enge Beziehung.

Mit seiner Frau Linda, einer gebürtigen Amerikanerin, siedelte Bertl später in die Vereinigten Staaten über und spielte dort zunächst von 1979 an für Houston Hurricane und die Memphis Americans in der Hallenliga "MISL". Zu diesem Klub lockte er auch die deutschen Nationalspieler Bernd Hölzenbein (Frankfurt) und Helmut Kremers (Schalke), als er dort als Spielertrainer aktiv war. Auch den Comets Soccer Club in Dallas coachte Bertl später, dem HSV blieb er unterdessen mit der Hilfe bei Transfers von Spielern wie Paul Caligiuri oder Kai Steffen verbunden. Zudem war Bertl Teil des Trainerstabes im US-Fußballverband. 1994 wurde er bei der WM als Competition Manager am Spielort Dallas eingesetzt.

Im texanischen Dallas ließ er sich auch mit seiner Familie nieder, erwarb die amerikanische Staatsangehörigkeit und fungierte als Director of Coaching für die Region, zudem als Inhaber einer Sportmarketing- und Spielermanagementfirma. Unter anderem Ehemaligentreffen in Hamburg und Hannover führten Bertl jedoch auch regelmäßig zurück in die alte Heimat.