2. Bundesliga

HSV-Coach Tim Walter fordert mehr Intensität

Hamburgs Trainer will in Köln an seinem Plan festhalten - startet Jatta?

Walter fordert mehr Intensität und hofft auf Lerneffekt

Vor HSV-Coach Tim Walter und seinem Team liegt eine intensive Woche.

Vor HSV-Coach Tim Walter und seinem Team liegt eine intensive Woche. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die herangezogenen Vergleiche mit der Vergangenheit hat Tim Walter am Wochenende konsequent abgebügelt, den Versuch, das 1:1 in Dresden schönzureden, hat der Trainer des Hamburger SV indes auch am Sonntag nach der Vormittagseinheit nicht unternommen. Die Aufarbeitung des 46-Jährigen dreht sich nicht um die zurückliegenden drei Jahre, in denen der einstige Bundesliga-Dino jeweils nach der Winterpause den Aufstieg verspielt hatte, sondern um die Probleme seiner Elf in der Gegenwart.

Walter erhofft sich im Pokal gegen Köln einen Lerneffekt

"Wir haben in dieser Saison einige Dinge schon viel besser gemacht als am Freitag", sagt Walter und benennt seine Mängelliste: "Wir waren zu statisch, haben zu wenig rotiert, hatten zu wenig Intensität. Und wir müssen unsere Konter besser ausspielen. Das war schon gegen Schalke so." Tatsächlich hatte auch beim besagten Jahreskehraus die Leistungskurve bereits nach unten gezeigt, beim Aufsteiger in Sachsen nun erneut. Ein Trend? "Wir müssen wieder mehr Intensität reinbekommen", fordert der Coach. Und zwar schnell. Die kommende Arbeitswoche verlangt Team und Trainer viel ab: Dienstag geht es im Pokal zu Bundesligist Köln, am Freitag dann steht das Derby gegen Stadtnachbar und Spitzenreiter St. Pauli an.

"Erstmal", versichert Walter, "zählt nur Köln, alles andere ist noch nicht in unserem Fokus. Denn wir wollen eine Runde weiterkommen." Überdies erhofft er sich durch das Kräftemessen mit dem höherklassigen Kontrahenten einen Lerneffekt. "Solche Spiele brauchen wir, um uns weiterzuentwickeln." Eine Abkehr von seiner Idee, stellt er klar, wird es nicht geben. "Wir wollen auch in Köln viel den Ball haben, denn nur so kann man den Gegner stressen. Wir werden an unserem Plan festhalten, wir müssen ihn nur besser umsetzen."

Denkbar ist, dass Walter seinen Plan wieder im bewährten 4-3-3-System verfolgt. In Dresden hatte er Bakery Jatta nach auskuriertem COVID-19-Infekt noch mit der Jokerrolle betraut und statt des Flügelstürmers mit David Kinsombi einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler eingebaut. Genutzt hat der Ex-Kieler seine Chance nicht, ohne die Flügelzange Jatta und Faride Alidou, der als zweite Spitze begann, fehlte der Offensive jedoch jene Wucht, die es braucht, um die Verteidigung eines Bundesligisten in Verlegenheit zu bringen.

Sebastian Wolff

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