Nach elf Gegentoren aus den vergangenen drei Spielen war Heidenheims Trainer Frank Schmidt um defensive Stabilität bemüht und stellte nach dem 0:4 in Nürnberg auf ein 4-2-3-1 um, in dem Busch, Föhrenbach und Thomalla anstelle von Rittmüller, Schöppner und Schimmer starteten.
Und der Plan schien aufzugehen, denn der FCH stand gegen Schalke defensiv äußerst stabil und ließ die Knappen nur selten im letzten Drittel zur Entfaltung kommen. S04 kam in der Anfangsphase durch Ouwejan (5.) und Bülter (9.) lediglich zu Annäherungen aus der Distanz.
Mohr lässt das Gebälk wackeln
Schon fast mehr als eine Annäherung war es, was Mohr in der 17. Minute zeigte. Der Heidenheimer ließ einen zu kurz geklärten Ball einmal springen und nagelte ihn dann aus 20 Metern halblinker Position mit voller Wucht aufs Tor. Von der Unterkante der Latte prallte das Leder genau auf die Torlinie, Fraisl, der nach dem 0:1-Pokalaus bei 1860 wieder für Fährmann im Tor stand, wäre geschlagen gewesen. Beim anschließenden Eckball fiel Leipertz die Kugel aus kurzer Distanz auf den Oberschenkel, aber eben von dort nicht ins Tor (18.).
Nach diesem Beinahe-Paukenschlag war das Spiel in der nebligen Voith-Arena in vollem Gange, beide Teams suchten immer den Weg nach vorne. Die Königsblauen, bei denen Kapitän Latza (für Mikhailov) sein Startelf-Comeback feierte sowie Terodde und Ouwejan für Pieringer und Churlinov spielten, gelang aus dem Spiel heraus aber nur selten Gefährliches wie bei Zalazars Schuss aus spitzem Winkel, den Müller gekonnt um den Pfosten lenkte (26.). Bei zwei Kopfbällen von Palsson (22., 27.) nach Ouwejans Ecken musste der Keeper nicht eingreifen.
Heidenheim mit Dampf, doch Schalke hat Fraisl
Der 12. Spieltag
Auch nach Wiederbeginn tat sich Schalke schwer, Heidenheim hingegen kam mit vollem Tempo aus der Kabine. Kleindienst prüfte nach Zalazars Fehlpass Fraisl (47.). Doch genau wie beim folgenden, frechen Eckball von Mohr (48.) war der Keeper auf dem Posten - und auch bei Thomallas strammen Versuch aus der Distanz bekam Fraisl noch die Fingerkuppen dran (53.).
In der Folge verflachte das Spiel deutlich. Schalke fand offensiv nahezu gar keinen spielerischen Ansatz, sich Chancen zu erspielen und auch Heidenheim ließ immer öfter die letzte Genauigkeit vermissen. Selbst 13 Ecken brachten nichts Zählbares hervor.
Hüsing überwindet Fraisl das erste Mal
Erst in der Schlussphase wachten beide Teams wieder etwas auf. Doch sowohl Mohr (69.) als auch Terodde (71., 74.) konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Der Lucky Punch sollte aber einer Mannschaft doch noch gelingen: Nach einem Freistoß von Mohr köpfte Hüsing ins linke Kreuzeck ein (89.).
Das späte Gegentor bedeutete nicht nur das erste Gegentor für Fraisl im Schalker Trikot, sondern auch die erste Niederlage nach zuletzt vier Siegen in Folge. Terodde gelang erneut kein Treffer (seit drei Spielen torlos) und somit bleibt er zusammen mit Dieter Schatzschneider mit 153 Toren auf einem geteilten Platz eins der ewigen Torschützenliste der 2. Liga. Heidenheim hingegen darf nach drei Pleiten am Stück mal wieder einen Sieg feiern - es ist der erste zu-Null-Sieg der Saison.
Am 13. Spieltag am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert Heidenheim in Aue, Schalke empfängt zur gleichen Zeit Darmstadt.