Alles sah nach dem siebten Remis des HSV in dieser Saison aus, doch dann kam Doyle, der aus 16 Metern Maß nahm und die Rothosen zum verdienten Auswärtssieg in Paderborn schoss. Die Hausherren setzten den Hanseaten alles entgegen, am Ende einer hochklassigen Zweitligapartie jubelte jedoch der Gast.
Angepeitscht vom eigenen Publikum begann Paderborn, das im Vergleich zum 1:1 gegen Regensburg mit van der Werff (für Correia) und Mehlem (für Stiepermann) von Beginn an agierte, sehr aggressiv und rannte den HSV bereits in dessen Strafraum an. Hatten die Hamburger, die anders als beim 1:1 gegen Düsseldorf wieder im 4-3-3 agierten, das frühe Angriffspressing des SCP aber mal überspielt, boten sich Räume im Mittelfeld, welche zu Beginn auch gut bespielt wurden. Nach fünf Minuten nutzte der HSV die Freiräume erstmals und ging durch Heyer in Führung. Der aufgerückte Rechtsverteidiger, der für Gyamerah von Anfang an spielte, platzierte den Abpraller nach dem Pfosten-Schuss von Alidou, der sein Startelf-Debüt feierte, platziert im linken Eck.
Der 11. Spieltag
Die Paderborner zeigten sich wenig geschockt vom frühen Rückstand und liefen weiterhin hoch an, doch der HSV schaffte es immer wieder sich zu befreien. Besonders vor dem Paderborner Strafraum hatten die Rothosen viel Platz, was sie immer wieder versuchten mit Distanzschüssen zu nutzen (19., 21., 23.). Die beste Chance aufs 2:0 hatte jedoch Glatzel aus fünf Metern, Hamburgs Angreifer platzierte seinen Kopfball nach einer Flanke von Leibold aber neben den langen Pfosten (33.).
Platte antwortet auf Heyer
Nach einer halben Stunde nahmen die Hausherren dann auch mal spielerisch an der Partie teil - und prompt fiel der Ausgleich: Michel setzte Platte zentral vor dem Strafraum in Szene, Paderborns Angreifer fackelte nicht lange und schoss mit links platziert rechts unten ein (38.). So ging es mit dem aus Hamburger Sicht unbefriedigenden 1:1 in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff war das 1:1 aber plötzlich nicht mehr unbefriedigend, da Paderborn deutlich die Schlagzahl erhöhte und sowohl durch Platte (48.) als auch durch Hünemeier (54.) hätte in Führung gehen können. Da Heuer Fernandes jedoch in beiden Szenen stark parierte, wurden die Hamburger Nachlässigkeiten nicht bestraft. In der Folge übernahmen die Gäste wieder die Spielkontrolle, Paderborn versuchte es nur noch über Konter. Der HSV kam immer wieder über die Außenbahnen, der SCP bekam jedoch die meist ungenauen Flankenbälle in der Regel verteidigt. Alidou hatte in Durchgang zwei die beste Hamburger Chance, der Youngster schoss frei im Strafraum jedoch genau auf Huth (59.).
In der 79. Minute zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager auf den Punkt, nachdem Kinsombi von Collins abgeräumt wurde. Der 31-Jährige schaute sich die Szene jedoch nochmals am Bildschirm an und nahm seine Entscheidung zurück, da Collins klar den Ball spielte. Die Nachspielzeit brach an - und in der 94. Minute war Doyle, der vier Zeigerumdrehungen zuvor für Kittel kam, nach Ablage von Kinsombi zur Stelle.
Paderborn musste sich nach einem harten Fight am Ende geschlagen geben und reist am 12. Spieltag nach Karlsruhe (Sonntag, 13.30 Uhr). Der HSV, der mit dem Sieg punktetechnisch mit dem SCP gleichzog, ist am Samstag (20.30 Uhr) vor heimischer Kulisse im Nordduell gegen Kiel am Ball.