Dem Hamburger SV merkte man an, dass es nach dem 2:3 im Derby bei St. Pauli etwas gutzumachen galt. Der HSV, bei dem Gyamerah nach seinem K.o. gegen St. Pauli noch nicht fit und von Heyer ersetzt worden war, zeigte sich von Beginn an engagiert und machte viel Tempo, Jatta verpasste die frühe Führung nur knapp. Auf den Achter-Positionen gaben außerdem Roh und Suhonen ihre Startelf-Debüts, Kinsombi und Reis saßen dafür draußen.
Dass Darmstadt nach dem 6:1-Kantersieg gegen Ingolstadt ordentlich Selbstvertrauen geschöpft hatte, merkte man dem Team um den Ex-Hamburger Gjasula deutlich an. Zwar musste Trainer Torsten Lieberknecht auf Bader (private Gründe) verzichten, für ihn spielte Müller, doch gerade der für Goller in die Startelf gerückte Honsak sorgte für ordentlich Wirbel. Immer wieder ging es nach Ballgewinn schnell nach vorne, in der Anfangsphase fehlte es aber im letzten Drittel noch an der Genauigkeit.
Tietz wird gefoult und trifft vom Punkt
Trotzdem tauchten die Lilien immer wieder im Strafraum der Hamburger auf und bekamen in Minute 14 einen Elfmeter zugesprochen, weil David zu spät gegen Tietz kam. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte eiskalt zur Führung (15.). Der HSV zeigte sich dadurch nicht geschockt und spielte weiterhin, immer wieder angetrieben von Trainer Tim Walter, nach vorne - war aber hinten immer wieder anfällig und hatte Glück, dass Honsak Heyers schlampigen Rückpass nicht verwerten konnte (19.).
Das Spektakel im Volkspark beginnt
Es ging hin und her im Volkspark, beide Teams schenkten sich nichts und kannten nur eine Richtung - und die war immer munter Richtung gegnerisches Tor. Glatzel (20.) und Honsak (26.) ließen jedoch gute Möglichkeiten aus. Der HSV machte in der Folge mehr und drehte nach zwei Kittel-Freistößen die Partie: Erst köpfte Schonlau ein (30.), dann verlängerte Heyer Mefferts Nachschuss sehenswert mit der Hacke in die Maschen (45.).
Der 4. Spieltag
Darmstadt beinahe mit Doppelschlag vor der Pause
Pause war aber noch nicht und Darmstadt schlug postwendend zurück: Heuer Fernandes konnte zwar noch Müllers Fernschuss an den Pfosten lenken, beim anschließenden Kopfball von Tietz war der Keeper dann aber geschlagen (45.+4) - und beinahe wäre es noch bitterer für die Hamburger gekommen, doch Honsak ließ seine dritte große Chance liegen (45.+5).
Zweite Hälfte gemäßigter, aber keine Tore
Nach dieser wilden ersten Hälfte startete auch die zweite gleich furios, doch Jatta scheiterte am Außennetz (46.). Danach agierte der HSV etwas gemäßigter, drängte die Lilien aber zeitweise tief in die eigene Hälfte. Die erneute Führung blieb den Rothosen zunächst jedoch verwährt, weil Suhonen eine zu kurze Abwehr von Schuhen nicht nutzen konnte (62.) und Glatzel Zentimeter am langen Pfosten vorbeiköpfte (68.).
Die Lilien waren in dieser Phase mehr in der Defensive gefordert und so wurden die Ausflüge nach vorne seltener - und wenn dann war Heuer Fernandes aufmerksam, wie gegen Tietz (60.) und Goller (66.). Hinten verteidigte der SVD weiter leidenschaftlich und ließ nur wenig zu. In der Schlussphase warfen die Hamburger noch einmal alles nach vorne, doch immer wieder war ein Darmstädter Abwehrbein dazwischen.
In den Schlussminuten war das Spiel dann wieder völlig offen, es ging ähnlich wie im ersten Abschnitt hin und her. Weil aber sowohl der eingewechselte Berko (90.+4), als auch der nimmermüde Tietz (90.+6) eine Entscheidung verpassten, blieb es beim 2:2. Damit verliert der HSV bereits am 4. Spieltag die Spitze der Liga etwas aus den Augen. Die Hamburger bleiben mit fünf Punkten im Tabellenmittelfeld hängen. Darmstadt hingegen bleibt erneut ungeschlagen.
Am kommenden Spieltag am Samstag (13.30 Uhr) müssen die Hamburger nach Heidenheim. Darmstadt empfängt zur gleichen Zeit Besuch von Hannover.