Der Doppelschlag war schlichtweg zu viel. Der HSV war zwar am Drücker gewesen, er war jetzt gut im Spiel und hatte nach dem 1:1 zur Pause auf das zweite Tor hingearbeitet, dann aber brachte Makienok St. Pauli mit zwei satten Flachschüssen wieder in Führung (56., 58.). Als Schiedsrichter Harm Osmers dem Hamburger Stadtderby gut eine halbe Stunde später ein Ende setzte, da hatte der HSV zwar noch einmal in Person von Glatzel verkürzt (77.) - doch St. Pauli jubelte.
Timo Schultz, der Coach der Gastgeber, hatte seine Anfangsformation nach dem 3:2 beim DFB-Pokalspiel in Magdeburg auf zwei Positionen verändert. Stammtorwart Vasilj kehrte zwischen die Pfosten zurück und ersetzte Smarsch, im Mittelfeld erhielt Neuzugang Hartel den Vorzug vor Benatelli und gab seine Startelf-Premiere. Auch HSV-Trainer Tim Walter hatte im Vergleich zum 2:1 in Braunschweig zweimal getauscht: Meffert und Jatta spielten für Rohr und Wintzheimer.
Burgstaller trifft den Außenpfosten
Nach einem geblockten Hartel-Schuss (4.) war es zwar der HSV, der in Person von Kinsombi zur ersten Torchance kam (14.), dann aber trumpfte St. Pauli auf. Die Gastgeber stürmten und drängten, doch Burgstaller scheiterte am Außenpfosten (21.), dann ließen auch Makienok (22.) und Medic (23.) gute Möglichkeiten aus, ehe der Bann doch brach: Burgstaller spielte Doppelpass mit Kyereh und fand dann Becker mit einem Querpass am Fünfmeterraum - 1:0 (27.).
Der 3. Spieltag
Das Tor hatte sich abgezeichnet und war vollkommen verdient. Der HSV hatte in den ersten 45 Minuten deutlich mehr vom Derby (59 Prozent Ballbesitz), fand aber zu selten Lösungen. Wenn es dann doch mal gefährlich wurde, hatte stets Jatta seine Füße im Spiel. So auch kurz vor der Pause, als der HSV aus dem Nichts zum 1:1 traf: Kinsombi bediente Jatta mit einem Schnittstellenpass, Jatta spielte im Strafraum quer, und Kittel musste nur noch einschieben (43.). So ging es mit einem unentschiedenen Pausenstand in die Kabinen, obwohl St. Pauli das bessere Team gewesen war (11:2 Torschüsse).
15:9 Schüsse für St. Pauli
Nach der Pause baute der HSV Druck auf, wurde aber um einen klaren Elfmeter gebracht (53., Medic gegen Jatta). Kurz darauf schlug Makienok auf der anderen Seite doppelt zu. Nun waren die Gäste mehr denn je gefordert. Das Bemühen war Walters Team auch nicht abzusprechen, St. Pauli verteidigte aber geschickt und ließ nach Glatzels Anschlusstreffer nichts mehr zu. So durften die Kiezkicker am Ende den nächsten Derbysieg feiern. Dass das verdient war, zeigte auch diese Statistik: St. Pauli hatte 15 Schüsse abgegeben, der HSV neun.
Mit nun sieben Punkten auf der Habenseite gastiert St. Pauli am nächsten Spieltag am Samstag (13.30 Uhr) in Paderborn, der HSV empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Besuch aus Darmstadt.