2. Bundesliga

5:2 gegen Nürnberg: Wie Horst Hrubesch den HSV wiederbelebt hat

"Kaputter" HSV-Trainer blickt nach "riesiger Woche" nach vorn

Wie Hrubesch den HSV wiederbelebt hat

Siegte mit dem HSV beim Debüt 5:2 gegen Nürnberg: Horst Hrubesch.

Siegte mit dem HSV beim Debüt 5:2 gegen Nürnberg: Horst Hrubesch. imago images

Hrubesch ist in Hamburg eine Legende. Er soll es nun richten und die Hamburger irgendwie doch noch in die Bundesliga führen. Teil eins hat er geschafft, mit einem beeindruckenden 5:2-Sieg gegen Nürnberg am Montagabend. "Die Jungs haben das Vertrauen in sich selbst nicht gehabt", sagte Hrubesch nach dem ersten HSV-Erfolg nach zuvor fünf sieglosen Spielen bei "Sky". "Wenn du sie im Training siehst, weißt du, was für Potenzial in der Mannschaft ist. Wenn ich Spieler wie Amadou Onana sehe, was da möglich ist - er ist nicht am Limit. Der eine oder andere auch nicht. Du hast hier natürlich Qualität, die musst du nutzen."

Der Trainer hatte unter der Woche viele Gespräche geführt, den Spielern gut zugesprochen. Er hat sich früh auf eine erste Elf festgelegt und diesen Spielern Vertrauen geschenkt. Ein Schlüssel für den Erfolg gegen den FCN. "Er hat die Jungs gepackt, ihnen extrem Selbstvertrauen gegeben und sie stark geredet. Das hat heute gefruchtet", so Abwehrchef Toni Leistner.

Spielersteckbrief Leistner
Leistner

Leistner Toni

Spielersteckbrief Kittel
Kittel

Kittel Sonny

Spielersteckbrief R. Meißner
R. Meißner

Meißner Robin

Trainersteckbrief Hrubesch
Hrubesch

Hrubesch Horst

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Die Idee mit Meißner fruchtet

Dieser Abend hatte einige Geschichten zu bieten. Eine schrieb Robin Meißner, dem Hrubesch gleich zum Startelfdebüt verhalf. Beim 1:0 wurde sein Schuss entscheidend abgefälscht, der Treffer aber ihm gutgeschrieben, das 2:0 legte er mustergültig auf. "Ich kenne ihn und weiß, was er kann. Er ist fast 75 Minuten marschiert. Aber jetzt kennen sie ihn, jetzt gilt es, das zu bestätigen. Der Junge ist wirklich gut, er ist einwandfrei. Ich bin froh, dass er sich belohnt hat", freute sich der Trainer über den Auftritt seines 21-jährigen Angreifers.

Kittel sprüht vor Spielwitz

Ein Spieler, der in den vergangenen Spielen - wie der gesamte HSV - nicht überzeugt hatte, war Sonny Kittel. Am Montagabend war der Edeltechniker wie ausgewechselt, sprühte vor Spielwitz und belohnte sich mit seinem Treffer zum 4:1. "Normalerweise ist er Bundesligaspieler", machte Hrubesch klar. "Aber nach zwei Kreuzbandrissen ist es schwer, zurückzukommen. Das, was er oft spielt, ist für seine Verhältnisse zu wenig. Da haben wir auch den einen oder anderen, dessen Qualität echt gut ist, da müssen wir dran arbeiten."

Hrubesch: "Eine riesige Woche auch für mich"

Nach einer "riesigen Woche auch für mich" geht es für Hrubesch und den HSV jetzt nach Osnabrück und dann gegen Braunschweig. "Jeder weiß jetzt, dass es nur über die drei Spiele geht", so der Interimstrainer. Der HSV braucht eigentlich sechs Punkte, um den Dritten Fürth (drei Zähler mehr) noch zu erreichen. Der Zweite Kiel, der nach dem 1:0-Sieg gegen Hannover vier Punkte vor Hamburg bleibt, scheint uneinholbar zu sein.

Viel umbauen will Hrubesch in den restlichen zwei Spielen nicht. "Es geht jetzt nicht um das Rotieren, wir müssen eingespielt sein. Das, was wir heute abgerufen haben, müssen wir in Osnabrück auch abrufen. Alle, die unten stehen, hauen sich voll rein, machen dir das Leben schwer", weiß Hrubesch.

Hrubesch: "Es hat richtig Spaß gemacht"

Doch ein kleines Etappenziel ist erreicht. "Wenn ich was mache, dann mache ich es richtig oder lasse es sein", so Hrubesch, der über den weiteren Verlauf des Abends mit einem Lachen bekanntgab: "Es hat richtig Spaß gemacht. Ich sehe zu, dass ich nach Hause komme und schlafen kann, ich bin kaputt." Den Schlaf hat sich der 70-Jährige verdient, auch er hatte an der Linie alles gegeben.

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mst