2. Bundesliga

HSV-Coach Horst Hrubesch: "Wir glauben noch daran"

Trainer setzt vor seinem HSV-Debüt vor allem auf Gefühl

Hrubesch: "Wir glauben noch daran"

Will die Saison mit dem HSV möglichst erfolgreich zu Ende bringen: Horst Hrubesch.

Will die Saison mit dem HSV möglichst erfolgreich zu Ende bringen: Horst Hrubesch. imago images

Der 70-Jährige will damit ausdrücken, dass er während seiner ersten Woche ein gewisses Gefühl für seine Mannschaft und das, was sie leisten kann, entwickelt hat. Er sagt: "Ich denke, wir können uns auf das Spiel freuen."

Mit einer Mischung aus Lockerheit und Nachdruck hat Hrubesch die zuletzt so fahrigen HSV-Profis wieder in die Spur zu bringen versucht. "Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die etwas verkrampft war, sie hat nicht mehr richtig an sich geglaubt." Mit Vorgänger Daniel Thioune war er in seiner Funktion als Nachwuchs-Direktor grundsätzlich stets viel im Austausch, in der abgelaufenen Woche indes haben beide nicht gesprochen, sondern nur geschrieben.

Positiver Eindruck nach Gesichter-Check

Und zwar deshalb: "Es ging mir um meinen eigenen Eindruck, ich will mein eigenes Bild haben. Ich brauche ein Gefühl für meine Spieler, das bekomme ich, wenn ich in ihre Gesichter gucke. Das kann mir kein anderer geben." Sein Gefühl nach dem Gesichter-Check ist positiv: "Die Mannschaft wird gegen Nürnberg ein Gesicht zeigen, dass dem HSV gerecht wird, eines, auf das ich mich verlassen kann."

Hrubeschs Mannschaft weiß auch bereits relativ konkret, was sie von ihrem neuen Coach bekommt: Vor allem Verlässlichkeit. Die Startelf, sagt er, sei den Spielern weitgehend bekannt. "Ich finde, es macht Sinn, wenn sie sich darauf einstellen können." Vieles deutet darauf hin, dass ein Youngster im 4-4-2 zu seinem Debüt von Beginn an kommt: Stürmer Robin Meißner. "Er macht es gut", sagt Hrubesch, "hatte schon bei seinen Kurzeinsätzen immer Chancen." Die am Montag soll der 21-Jährige nutzen - wie alle anderen auch. Dann folgt ein typischer Hrubesch: "Es macht jetzt keinen Sinn mehr, Spiele zu verlieren…"

Der Stimmungsumschwung ist durch die Inthronisierung des Vereinsidols in jedem Fall fürs Erste gelungen. Nach dem Abschlusstraining verabschiedeten rund 50 Fans Corona-konform die Profis beim Gang in die Kabine mit lautstarken "HSV-, HSV"-Rufen. Für Hrubesch ein klares Zeichen: "Den Spielern hat das gutgetan. Die Aktion zeigt, was den HSV ausmacht. Es ist ein Zeichen, dass der HSV noch lebt." Das nächste Lebenszeichen muss von Team und Trainer kommen, indem durch einen Sieg die Minimal-Chance auf die Bundesliga gewahrt wird. Und der neue Frontmann versichert: "Wir glauben noch daran."

Horst Hrubesch - ein feinfühliger Riese: Eine Kolumne von kicker-Redakteur Michael Pfeifer

Sebastian Wolff

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