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Hamburg HSV gegen Osnabrück

Für 90 Minuten pausieren die alten Freundschaften

Die Richtung stimmt: HSV-Trainer Daniel Thioune Die Richtung stimmt: HSV-Trainer Daniel Thioune
Die Richtung stimmt: HSV-Trainer Daniel Thioune
Quelle: dpa
Am Montag spielt Daniel Thioune mit dem Hamburger SV gegen seinen alten Club VfL Osnabrück. Alte Weggefährten sind von seiner Entwicklung angetan. Ihm gelingt manches besser als seinen Vorgängern.

Für den HSV-Trainer Daniel Thioune wird es am Montagabend ein Wiedersehen (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf WELT.de) mit alten Freunden, Bekannten und einstigen Weggefährten; von 2017 bis 2020 trainierte Thioune den VFL Osnabrück. Viele frühere Wegbegleiter loben seine Entwicklung.

Der langjährige Sportchef der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, Harald Pistorius, nennt zwei Eigenschaften, die den Trainer prägen: „Er hat sehr viel Empathie, kann Emotionen nicht nur freisetzen, sondern diesen Spirit auch auf die Spieler übertragen.“ Zudem habe er als klassischer Autodidakt und Spätstarter den Trainerjob „intellektuell durchdrungen“. Thioune etablierte sich zwischen 2014 und 2017 zunächst als VfL-Jugendtrainer und nutzte eine Fußball-Auszeit zum Studium.

„Ich freue mich, dass ich alle wiedersehe“, sagte Thioune, der im vorigen Sommer von Osnabrück an die Elbe wechselte. Er ergänzte aber trocken: „Richtig freuen werde ich mich aber erst, wenn wir drei Punkte holen.“ Für die 90 Minuten des Spiels haben die alten Freundschaften Pause. Thioune wird alles daransetzen, dass der HSV gegen die Niedersachsen seine Tabellenführung verteidigen wird.

Was Thioune besser gelingt als seinen Vorgängern

Der Sohn eines Senegalesen und einer Deutschen ist im Landkreis Osnabrück geboren und war 16 Jahre auch Spieler beim VfL. Als bulliger Angreifer brachte er es in 170 Pflichtspielen auf 65 Tore. Er gönne dem ehemaligen Verein mit seinem jetzigen Coach Marco Grote generell auch alles Gute, versicherte Thioune, der 2019 mit den Osnabrückern in die Zweite Liga aufgestiegen war und ein Jahr später die Klasse hielt. „Wenn man etwas hinterlässt, will man ja nicht, dass das, was man aufgebaut hat, wieder einbricht.“

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Der Trainer Daniel Thioune verfügt jetzt beim HSV über den nominell stärksten Kader im Bundesliga-Unterhaus. Der HSV ist nach Punkten im Soll. Nach zuvor vier Siegen am Stück, gab es zuletzt ein 1:1-Remis beim 1. FC Nürnberg. Was Thioune bisher besser gelingt, als seinen Vorgängern Dieter Hecking und Hannes Wolf: Die Mannschaft reagiert taktisch variabler auf den jeweiligen Gegner. Neben Spieldominanz kann das heißen, auch mal schnörkellos gegen den Ball zu arbeiten und nur gut zu stehen.

Auch gegen Nürnberg habe man „gut sortiert und geordnet stehen können, ohne dabei die Offensive zu vernachlässigen“, lobte HSV-Sportchef Michael Mutzel. „Das ist auf jeden Fall eine Entwicklung, dass wir in diesen Bereichen stabiler geworden sind.“

Die Lebensversicherung des HSV bleibt aber Stoßstürmer Simon Terodde, der auch bei den Franken wieder genau richtig stand und das 1:1 erzielte. Der 32-jährige Angreifer verbucht nach 15 Punktspielen bereits 16 Treffer. In der Defensive musste Thioune in den letzten Wochen wegen diverser Ausfälle viel improvisieren, was aufgrund guter Alternativen weitgehend gelang.

Vor allem Moritz Heyer, erst im September zum HSV gestoßen, entpuppte sich hier als umsichtiger Allrounder. Auch Verteidiger Jan Gyamerah, mehrere Wochen mit einem Bänderriss verletzt, soll zeitnah wieder ins Lauftraining einsteigen. Der lange wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallene Innenverteidiger Rick van Drongelen trainiert bereits wieder mit der Mannschaft.

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Großer Zoff ist unterdessen aus der Vereinsführung zu vernehmen. Sogar das böse Wort des „Putschversuchs“ gegen den Präsidenten und Aufsichtsratschef Marcell Jansen macht die Runde. So soll es nach einstimmigen Medienberichten im Präsidium des HSV e.V. einen Riss zwischen Jansen sowie dessen Vize Thomas Schulz und Schatzmeister Moritz Schaefer geben. Es ist ein kompliziertes Geflecht an Intrigen und Eifersüchteleien. So gesehen ist also alles erst einmal wie so oft beim zerstrittenen HSV – aber immerhin funktioniert diesmal die Mannschaft auf dem Platz besser.

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Dieser Text ist aus der WELT AM SONNTAG. Wir liefern sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.

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Quelle: WELT AM SONNTAG

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