HSV-Trainer Daniel Thioune nahm im Vergleich zum 3:0 am Mittwoch gegen Aue nur eine Änderung an seiner Startformation vor: Kapitän Leibold kehrte zurück und spielte anstelle von Jatta, der wegen Adduktorenproblemen passen musste. Das hatte eine Systemumstellung hin zu einem 4-3-3 zur Folge.
Würzburgs Coach Marco Antwerpen richtete seine Elf in einem 4-2-3-1 aus und tauschte nach dem vorangegangenen 0:2 gegen Kiel auf drei Positionen: Der Ex-Hamburger Ewerton ersetzte Douglas in der Innenverteidigung und gab sein Debüt für die Kickers, außerdem spielten Toko und Munsy anstelle von Ronstadt und Herrmann.
HSV schwerfällig - Dietz trifft für Würzburg
Nicht einmal 180 Sekunden waren gespielt, da gaben die Gäste den ersten Schuss ab: Sontheimer visierte das HSV-Tor aus 18 Metern an, verfehlte dieses aber knapp. Es war ein Auftakt, der stellvertretend stand für den mutigen Auftritt, den die Kickers in der ersten Hälfte hinlegten. Während Hamburg schwerfällig und pomadig daherkam, gefiel Würzburg mit einer guten Struktur und gezielten Vorstößen.
So war es auch nicht unverdient, dass die Kickers zur Pause mit 1:0 führten: Nach einer Ecke legte Baumann, wohl eher unfreiwillig, für Dietz auf - der Abwehrmann drückte den Ball aus einem Meter über die Linie (40.). Kurz zuvor hatte Wintzheimer bei einem der seltenen HSV-Abschlüsse zu hoch gezielt (38.), wenig später schoss Hunt aus der zweiten Reihe knapp vorbei (45.+2).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
HSV macht Druck - Terodde gleicht aus
Nach dem Seitenwechsel legte der HSV eine andere Körpersprache an den Tag und spielte nun so, wie es bereits von Beginn an zu erwarten war: engagiert und druckvoll. Zunächst klärte Ewerton bei einem Kopfballduell mit Terodde (52.), ehe Narey an der Latte scheiterte (56.) - dann aber brach Hamburg den Bann: Terodde war nach einem Wintzheimer-Pass zur Stelle und traf per Drehschuss zum 1:1 (65.).
Der Ausgleich war die logische Konsequenz der Leistungssteigerung, doch der HSV wollte mehr. Würzburg sorgte kaum noch für Entlastung und konnte sich des Hamburger Dauerdrucks nicht mehr erwehren: Terodde fiel der Ball im Sechzehner vor die Füße, der Angreifer zog ab und traf genau ins Eck (82.). Die Gastgeber hatten das Spiel gedreht - und setzten in der Nachspielzeit den Schlusspunkt: Nach einer Würzburger Ecke schloss Leibold den folgenden Konter ab und schob zum 3:1 ein (90.+2).
So feierte der HSV den fünften Sieg im fünften Spiel und baute die Tabellenführung auf fünf Punkte aus. Am Freitag (18.30 Uhr) nächster Woche steht dann das Hamburger Stadtderby gegen St. Pauli auf dem Programm. Die Kickers empfangen am Sonntag (13.30 Uhr) den VfL Bochum.