2. Bundesliga

2. Liga, Hamburger SV: Dieter Hecking spürt Irritationen

Hamburgs Trainer sieht weder Wechsel- noch Kopfprobleme als Ursache für Rückschläge

Hecking spürt Irritationen - "Ich habe das wahrgenommen"

Sieht kein mentales Problem bei seiner Mannschaft: HSV-Trainer Dieter Hecking.

Sieht kein mentales Problem bei seiner Mannschaft: HSV-Trainer Dieter Hecking. picture-alliance

Vor allem seine Auswechslung von Aaron Hunt und der kurz darauf erfolgte Dreifach-Wechsel hatte - im Übrigen nicht nur in der Öffentlichkeit - für Erstaunen gesorgt. Der 55-Jährige sagt: "Ich habe es natürlich wahrgenommen, dass die Wechsel für Irritation gesorgt haben." Ganz und gar nachvollziehen kann er es nicht, obwohl er einräumt, dass in der Folge ein Bruch im Spiel war. "Geht so etwas mal nicht auf, stürzt sich jeder darauf. Aber ich denke, meine Wechsel haben der Mannschaft oft auch schon gut getan." Ohnehin macht er als Ursache etwas anderes aus: "Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen und nur noch lange Bälle geschlagen." Außerdem deutet er an, dass die Joker ihre Aufgaben nicht erfüllt hätten, namentlich nennt der Youngster Xavier Amaechi. "Bei ihm war es ein sehr unglücklicher Auftritt, er hat überdreht." Dass der erst 19-jährige Brite mit der Drucksituation nicht zurechtgekommen ist, war offensichtlich geworden. Ob ihm der Auftritt und die öffentliche Bestandsaufnahme helfen, bleibt fraglich. Hecking verteidigt seine Maßnahme jedoch: "Im Training hatte nichts darauf hingedeutet. Ich hätte mir für ihn gewünscht, dass er sich für seine guten Trainingsleistungen belohnt." Fakt ist: Amaechi war mental nicht bereit für die heikle Schlussphase gegen Holstein. Und Heckings Deutlichkeit lässt erahnen, dass er ihn nicht bereit wähnt für den heißen Ligaendspurt.

"Vier Stunden ohne Handy" beim Fußball-Golf

Dass die Psyche eine entscheidende Rolle im Aufstiegs-Finale spielt, hatte der Coach bereits in der Vorwoche erklärt. Dementsprechend geht es ihm im Umgang mit seinen Profis nun "um den richtigen Mix. Nur mit Druck und Verbissenheit werden wir es nicht hinbekommen." Mittwoch lud er deshalb zur Entspannung zum "Fußball-Golf" nach Soltau und konstatiert: "Wir hatten einen sehr schönen Tag mit vier Stunden ohne Handy." Freitagabend freilich muss sein Team wieder auf Empfang sein. Und zwar endlich mal bis zum Schluss.

Beyer fällt aus

Drei Last-Minute-Niederschläge haben zuletzt fünf Punkte gekostet. Hecking, der einerseits die Bedeutung der mentalen Stärke betont, sieht darin jedoch kein mentales Problem. "Mit Psychologie und dem Kopf hat das nicht viel zu tun." Er geht sogar noch weiter: "Ich weigere mich, etwas da reinzuinterpretieren, was nicht ist." Seine Ursachenforschung hat dieses ergeben: "Wir müssen es besser spielen, viel mehr Ruhe ausstrahlen." Das Ganze ohne Jordan Beyer. Der Leihverteidiger, vom Stammspieler zum Ersatzmann mutiert, zog sich Donnerstag eine Muskelverletzung zu - womöglich schon das vorzeitige Saisonende für den Mönchengladbacher.

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