2. Bundesliga

Schmeichelhafter Sieg gegen Wiesbaden: HSV bleibt am VfB dran

Bielefeld macht großen Schritt - Club verpasst Befreiungsschlag

Schmeichelhafter Sieg gegen Wiesbaden: HSV bleibt am VfB dran

Jubel beim Hamburger SV und dem VfB Stuttgart.

Jubel beim Hamburger SV und dem VfB Stuttgart. picture alliance/imago images

Der Zweitliga-Sonntag begann mit einer überraschenden Personal-Nachricht: HSV-Trainer Dieter Hecking beorderte Pollersbeck (erster Saisoneinsatz) ins Tor, Heuer Fernandes fehlte aus Leistungsgründen im Kader, Mickel saß auf der Bank.

Nach der Last-Minute-Pleite in Stuttgart stand der HSV unter Erfolgsdruck - und fuhr gegen den Tabellenvorletzten Wehen Wiesbaden auch einen 3:2-Sieg ein, allerdings einen schmeichelhaften. Per Traumtor hatte Schäffler die Gäste zunächst in Führung gebracht (12.), ehe Kinsombi (14.) und Pohjanpalo (27.) das Spiel drehten. Wirklich überzeugen konnte der Aufstiegsaspirant aber nicht. Im zweiten Durchgang ließ Schäffler - diesmal vom Punkt - die Hanseaten erneut zittern (57.), bis Kinsombi mit seinem ebenfalls zweiten Treffer dem HSV den ersten Dreier seit Liga-Wiederbeginn schenkte.

VfB feiert glanzlosen Sieg bei Dresdens Re-Start

Somit bleibt der HSV am VfB Stuttgart dran, der seinerseits mit einem glanzlosen 2:0-Sieg bei Tabellenschlusslicht Dynamo Dresden den zweiten Platz behauptete. Für die SGD hätte die Aufgabe zum verspäteten Re-Start nach nur einer Woche Vorbereitung kaum schwerer sein können. Man merkte Dynamo besonders in der gegnerischen Hälfte die fehlende Spielpraxis an. Al Ghaddioui (18.) und Churlinov (88.) trafen für den VfB. Dresden hat nun sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, allerdings auch drei Nachholspiele.

Heidenheim bleibt oben dran

Der namhaften Konkurrenz aus Hamburg und Stuttgart auf den Fersen bleibt der 1. FC Heidenheim, der in der Blitztabelle zwischenzeitlich sogar auf Platz 3 vorgerückt war. Die Hürde Erzgebirge Aue nahm der FCH souverän, obwohl Schnatterer zunächst vom Punkt an Männel scheiterte (24.). Direkt nach der Halbzeitpause erzwang ein druckvoller FCH dann aber ein Eigentor durch Rizzuto (48.) und baute seine Führung durch Kerschbaumer (58.) und Schimmer (87.) aus.

Bielefeld überspringt Hürde Kiel spät

Arminia Bielefeld machte am Samstagnachmittag einen weiteren großen Schritt Richtung Bundesliga. Der Zweitliga-Spitzenreiter setzte sich bei Holstein Kiel mit 2:1 durch, bleibt im Jahr 2020 damit weiter ohne Niederlage und wahrt auf jeden Fall seinen Vorsprung auf Rang drei. In einer flotten und kurzweiligen Partie dominierten die Arminen Durchgang eins und führten zur Pause durch Clauss (23.) verdient. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Störche aber einen Gang höher, Mühling erzielte in der 51. Minute den Ausgleich. In der Folgezeit war die KSV Holstein einem weiteren Tor sogar näher, doch Sekunden vor dem Abpfiff traf der eingewechselte Schipplock (90.+2) zum "Last-Minute"-Sieg für die Bielefelder.

Missglückte Rückkehr von Kocak nach Sandhausen

Gut zwei Jahre hatte Kenan Kocak den SV Sandhausen trainiert, am Samstag missglückte seine Rückkehr in das Hardtwaldstadion mit Hannover 96. Denn durch Gegentore von Biada (51.), Nauber (56.) und Türpitz (82.) verloren die Niedersachsen in einer flotten Partie mit 1:3 und mussten damit im dritten Spiel nach dem Re-Start die erste Niederlage quittieren. Das Tor für H96 ging auf das Konto von Guidetti (58.), eine Wende gelang aber nicht mehr. Der SVS fuhr den ersten Heimsieg nach zuvor fünf Heimspielen ohne Dreier ein und machte in der Tabelle einen Sprung nach oben.

Nürnberg verpasst Befreiungsschlag gegen Bochum

Auch im vierten Anlauf nach der Corona-Zwangspause hat es für den 1. FC Nürnberg nicht geklappt. Der Altmeister kam gegen den VfL Bochum nicht über ein torloses Remis hinaus und steckt damit weiter mitten im Abstiegsstrudel. Bochum überstand auch das siebte Spiel in Folge ohne Niederlage und hat sich im gesicherten Mittelfeld gemütlich eingerichtet. Die Partie bewegte sich über weite Strecken auf sehr überschaubarem Niveau, weder Nürnberg noch Bochum machten den Eindruck, den Dreier mit allen Mitteln erzwingen zu wollen. Auf beiden Seiten fehlte die Durchschlagskraft. Höhepunkte waren so bis zum Schlusspfiff Mangelware.

Kein Sieger zwischen Karlsruhe und St. Pauli

Der Karlsruher SC und der FC St. Pauli trennten sich mit einem am Ende leistungsgerechten 1:1. Für den KSC ist der Punkt im Kampf gegen den Abstieg eigentlich zu wenig, die Kiez-Kicker können mit dem einen Zähler in der Fremde sicher besser leben. Nach ersten 45 Minuten auf überschaubarem Niveau legten beide Teams in Durchgang zwei den Schalter um. Zunächst gelang St. Pauli durch den ehemaligen Karlsruher Diamantakos (55.) die Führung, die Gondorf nur 120 Sekunden später konterte. Trotz etlicher Chancen auf beiden Seite wollte kein weiteres Tor mehr fallen.

Fürth Stefaniak spuckt Darmstadt spät in die Suppe

Am Freitagabend hätte sich Darmstadt ganz nahe an die Aufstiegsränge heranschieben können, doch durch das späte 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth verpassten es die Südhessen, vorerst mit dem Vierten Heidenheim nach Punkten gleichzuziehen. Die Lilien konnten sich auf ihre Konterstärke im zweiten Abschnitt verlassen, als sie nach einer Fürther Ecke rasant über Honsak nach vorne spielten und Schnellhardts strammer Schuss den Führungstreffer bescherte. Ansonsten zeigten die Gäste aber das gefälligere Spiel, doch in vorderster Front blieb die Mannschaft von Stefan Leitl lange Zeit harmlos. Zudem hatte die SpVgg etwas Glück, als die Lilien einen zweifelhaften Elfmeter nicht zum zweiten Treffer nutzen konnten - Platte setzte das Leder an den Pfosten, und der Fehlschuss sollte sich in der 87. Minute rächen: Stefaniak staubte nach einer Ecke in der Schlussphase zum verdienten Ausgleich ab.

Jahn zu nachlässig - Doppelpack von Alvarez rettet Osnabrück

Der VfL Osnabrück hatte Jahn Regensburg zu Gast und dieser agierte im ersten Abschnitt äußerst effizient. Nach einem Lattenkopfball von Knipping machte es Stolze kurz darauf besser und drückte Sallers Zuspiel in die Maschen zur frühen Führung. Das Tor gab den Oberpfälzern Sicherheit, und Besuschkow ließ sich die Chance zum 2:0 vom Elfmeterpunkt nicht nehmen. Kurz darauf verschoss der Osnabrücker Stürmer Ceesay einen Foulelfmeter kläglich und verpasste so direkt vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel drängten die Regensburger vehement auf den dritten Treffer, doch ihre Nachlässigkeiten sollten ihnen noch teuer zu stehen zu kommen. Binnen drei Minuten weckte VfL-Joker Alvarez die Niedersachsen mit zwei blitzsauberen Toren zum 2:2 und entriss dem Jahn den schon sicher geglaubten Auswärtssieg. Nach dem Re-Start ist es für Regensburg das vierte Remis im vierten Spiel.

cfl/lei/bst