Bundesliga

Höchstens Geisterspiele bis 31. August - Klubs hoffen zeitnah auf TV-Gelder

Beschluss von Bund und Ländern betrifft auch den Fußball

Höchstens Geisterspiele bis 31. August - Klubs hoffen zeitnah auf TV-Gelder

Ein volles Stadion, wie hier bei Borussia Dortmund, wird es in Deutschland bis zum 31. August definitiv nicht mehr geben.

Ein volles Stadion, wie hier bei Borussia Dortmund, wird es in Deutschland bis zum 31. August definitiv nicht mehr geben. imago images

Großveranstaltungen in Deutschland sollen bis zum 31. August untersagt bleiben. Diese und weitere Maßnahmen verkündete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf einer Pressekonferenz zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am frühen Mittwochabend. Unter das Verbot sollen unter anderem größere Konzerte, Schützenfeste, Kirchweihen fallen. Und auch Fußballspiele sind von dieser Regelung betroffen. Allerdings waren Sportveranstaltungen diesmal noch "kein Thema", so Söder. Ob und wann im Profi-Fußball Partien ohne Publikum möglich sind, müsse "man noch diskutieren." Die nächste Gelegenheit dazu ist bei der Konferenz am 30. April.

Allerdings ist nun klar, dass mindestens in den nächsten knapp fünf Monaten ausschließlich sogenannte Geisterspiele durchgeführt werden können. Im besten Fall mit einigen weit in den Stadien verstreuten, weit voneinander getrennten Besuchern.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte am 31. März auf einer außerplanmäßigen Mitgliederversammlung per Video beschlossen, die Spielpause in der Bundesliga sowie der 2. Liga bis zum 30. April auszudehnen. Eigentlich sollte auf einem weiteren Meeting am kommenden Freitag das weitere Vorgehen und eine eventuelle Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen besprochen werden. Dieser Termin ließ sich aber nicht halten. Nun kommen Vertreter der 36 Profiklubs am 23. April virtuell zusammen, um zu entscheiden, ob - und falls ja wann und unter welchen Bedingungen - der Ball wieder rollen könnte. Einen Tag später tagt das DFB-Präsidium.

Wichtigstes Thema der Liga ist: Wann kann der Restart der beiden Profiligen erfolgen? Vor frühestens Mitte Mai gilt die Ansetzung von Geisterspielen inzwischen als undenkbar. Auch das für den 23. Mai angesetzte Pokalfinale in Berlin wird wohl auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden müssen. Die Terminplanung von Halbfinale und Finale liegt nun in der Abstimmung zwischen DFL und DFB.

DFL hofft auf Lösung hinsichtlich TV-Gelder

Im Vorfeld der Tagung der DFL steht Liga-Boss Christian Seifert seit Tagen in einem engen Austausch mit den Medienpartnern der Liga und will darüber die Mitgliederversammlung informieren. Am 10. April hätte die vierte und letzte Rate der TV-Gelder in Höhe von insgesamt 304 Millionen Euro von den Sendern bei der DFL eingehen müssen. Nun soll der 2. Mai soll Zahltag für die 36 Vereine werden. Ohne einen Geldeingang bei der DFL innerhalb der nächsten zwei Wochen droht 13 Vereinen, darunter vier aus der Bundesliga, im Mai und im Juni die Insolvenz. Nach kicker-Recherchen sind die Aussichten für die 36 Profivereine aber nicht schlecht, dass mit den Medienpartnern zeitnah eine neue Vereinbarung getroffen wird und Zahlungen in den nächsten Tagen geleistet werden.

jer/rf/sam