2. Bundesliga

HSV-Fans nach Pyro-Show: Große Zustimmung bei Umfrage

Umfrage unter Dauerkarteninhabern

Große Zustimmung unter HSV-Fans zur Pyro-Show

Alles ganz legal: Beim HSV wurden zehn Rauchtöpfe entzündet.

Alles ganz legal: Beim HSV wurden zehn Rauchtöpfe entzündet. imago images

Das Pilotprojekt startete um 12.57 Uhr. Zunächst ertönte "Old School HSV" von der Kultband Abschlach durch den Volkspark, dazu stieg Rauch in den Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Blau aus insgesamt zehn Rauchtöpfen auf - die erste offiziell genehmigte Pyrotechnik-Show im deutschen Fußball lieferte zwar nicht das ganz große Spektakel, aber zumindest das, was sich die Ideengeber davon versprochen haben: friedfertiges, legales Abbrennen ohne Zwischenfälle. Insgesamt zehn Rauchtöpfe wurde dabei entzündet. Ein Modell mit Zukunft?

Der HSV hat bei seinem Anhang in einer internen Umfrage unter den Dauerkarteninhabern mal nachgefragt: Demnach würden es 89 Prozent der Befragten "begrüßen, wenn der HSV erneut Anträge für das Abbrennen von Pyrotechnik stellen würde". 98 Prozent der bisher fast 5000 Teilnehmer hätten angeben, "dass sie ein sicheres Gefühl während des Abbrennens hatten".

"Schon die große Anzahl der Umfrageteilnehmer zeigt, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt", wird Cornelius Göbel, Abteilungsleiter Fankultur beim HSV, auf der Website des Vereins zitiert. Allerdings sei die Aktion nicht mehr als ein erster Versuch. "Die Rückmeldungen aller Netzwerkpartner waren positiv", erklärte er schon am Wochenende. Das bedeutet: von Feuerwehr, Polizei und Sanitätsdienst gab es keine Beanstandungen.

Es gibt auch Gegenwind

Gegenwind gibt es nach dem Pilot-Projekt von Hamburg indes nicht nur vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, der die Erlaubnis durch den DFB "blauäugig und riskant" findet, sondern auch von Fanforscher Gunter A. Pilz. Der Soziologe sagt: "Das ist eine Mogelpackung und nicht der richtige Weg." Seine Begründung: "Perspektivisch ist das sicher nicht die Variante, die Ultras unter Fankultur verstehen. Ultras wollen sicher nicht nur vorher etwas Pyro-Show und dann 90 Minuten nichts mehr. Die Bemühungen um einen Dialog sind zwar wichtig, aber wenn man dabei nach Wegen sucht, etwas Verbotenes zu legalisieren, ist es nicht richtig."

Hinzu kommt für Pilz noch das Thema Klimawandel: "Wenn es legal würde, jedes Wochenende alleine im Profi-Bereich in 18 Stadien solche Pyro-Zündungen wie in Hamburg durchzuführen, wäre das in höchstem Maße umweltschädlich."

tru/SW