Es stand viel auf dem Spiel für den HSV nach dem enttäuschenden Jahreskehraus und den Siegen der Aufstiegs-Konkurrenz aus Bielefeld und Stuttgart.
Kittel: "Ich hätte auch zum Depp der Nation werden können"
Nach furioser Anfangsphase mit Toren von Bakery Jatta (17.) und einem Handelfmeter von Lukas Hinterseer (28.) war der Club durch das Anschlusstor von Tim Handwerker zurück ins Spiel gekommen, als Schiedsrichter Markus Schmidt nach Videobeweis Georg Margreitters Handspiel als strafstoßwürdig erachtet hatte. Instinktfußballer Kittel blendete den Druck in jener 67. Minute einfach aus. "Ich hatte mir schon immer mal vorgenommen, dass ich, wenn ich einen Elfmeter schieße, einfach mal einen Chip-Ball mache. Natürlich traut sich das nicht jeder und ich hätte auch zum Depp der Nation werden können."
Boldt: "Ich bin kein Freund vom Chippen"
Und genau deshalb hielt HSV-Sportvorstand Jonas Boldt mit seiner Meinung über Kittels Risiko auch nicht hinter dem Berg. "Ich bin kein Freund vom Chippen, ich mag eher die sichere Variante."
Dieter Hecking mag ähnlich denken, haderte schon im Hinrundenverlauf immer mal mit Kittels Bereitschaft zur Defensivarbeit, weiß aber auch, was den Ex-Frankfurter ausmacht: "Die Art, wie er den Elfer verwandelt, das ist eben Sonny. Er ist ein Mann für entscheidende Momente." Und von diesen benötigt der HSV noch einige.
Beyer und Schaub haben den HSV besser gemacht
Der Auftakt ins neue Jahr ist gelungen - die Neulinge Jordan Beyer und Louis Schaub haben den HSV auf Anhieb besser gemacht, defensive Kompaktheit und Spielfreude waren über weite Strecken zurück, Kittel glänzte als Torschütze, Vorbereiter und vorletzter Passgeber. "Gemeinsam defensiv zu arbeiten, war ein Hauptteil unserer Vorbereitung", erklärte der nun zehnmalige Torschütze, "das muss auch unser Hauptaugenmerk bleiben." Für die besonderen Momente stellt dann gern er sich zur Verfügung.