HSV-Coach Dieter Hecking nahm nach dem 1:2 in Osnabrück ursprünglich drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Statt Moritz, Wood und van Drongelen (alle Bank) sollten bei Hamburg Hunt, Jatta und Letschert starten. Kurzfristige Ausnahme: van Drongelen fing doch an, weil sich Jung beim Aufwärmen verletzte.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt setzte indes auf die Elf, die schon beim 1:0 gegen Fürth von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
Der HSV begann vor eigenem Publikum balldominant, aber geduldig. Die Heidenheimer nahmen die passive Rolle zeitig an, verbuchten dennoch die erste Chance der Partie: Schnatterer gab von links steil an den zweiten Pfosten, wo Kleindienst nur das Außennetz traf (5.). Auf der Gegenseite näherte sich Harnik an (7.) - ansonsten tat sich ein teils behäbiger HSV mit dem Kreieren von Chancen schwer.
Kleindienst ansatzlos, Harnik glücklos
Zumindest mit dem Kreieren eigener Chancen. Eine verunglückte Klärungsaktion Leibolds brachte erneut Kleindienst ins Spiel, dessen Direktabnahme aus 20 Metern an den Pfosten klatschte - Heuer Fernandes hätte die Kugel nur noch aus dem Netz holen können (16.). Beinahe im Gegenzug vergab Harnik die große Chance auf eine Hamburger Führung, in bester Abschlussposition schoss sich der Angreifer nach einem Querpass von Jatta selbst an (19.).
Ein schlicht zu unkonzentrierter und dadurch zu harmloser HSV konnte in puncto Gelegenheiten nicht wirklich nachlegen, der FCH bekam die meisten Hamburger Offensivbemühungen ohne große Mühe verteidigt. Nachdem Heidenheims Griesbeck in Minute 34 angeschlagen das Feld verlassen musste - für ihn kam Föhrenbach -, vergaben Dudziak (35.) und Jatta (41.) die letzten Chancen vor dem Seitenwechsel.
Müller stark gegen Kittel
2. Bundesliga, 16. Spieltag
Hamburg kam mit einer anderen Dynamik aus der Kabine, agierte forscher und direkter. Nareys Abschluss war noch kein Problem für Müller (49.), Kittels abgefälschten Schuss parierte der Schlussmann stark per Fußabwehr (52.). Heidenheim griff weiterhin eher sporadisch an, Schnatterer zielte aus der zweiten Reihe zu zentral (59.).
Die Hecking-Elf lief an - Spiel auf ein Tor -, doch ohne die zündenden Ideen prallten die Rothosen am engmaschigen Heidenheimer Defensivkonstrukt ab. Ab und an ergaben sich Schusschancen, Dudziak fehlte aus 22 Metern nicht viel (65.). Der Druck stieg minütlich.
Kleindienst wieder beteiligt
Jattas Flugkopfball verunglückte (69.), ebenso Harniks Versuch nach einer Ecke (72.). Dazwischen wurde dem HSV ein Freistoß in idealer Position verwehrt, selbiges schien für das Glück des Tüchtigen zu gelten. Harnik scheiterte aus kurzer Distanz an Müller, weil Busch dazwischengrätschte, konnte Jatta die Folgechance nicht verwerten (79.).
Dann klingelte es doch noch - auf der Gegenseite: Nach Kerschbaumers Lattenkracher hielt Kleindienst das Leder stark im Spiel, Föhrenbach musste nur noch einschieben - Spielverlauf auf den Kopf gestellt (82.). Harnik (90.+1), Jatta (90.+1) und der eingewechselte Hinterseer (90.+2) konnten die erste Heimniederlage der Saison nicht mehr verhindern. Während der FCH vorübergehend auf Platz drei springt, muss Hamburg die Herbstmeisterschaft Bielefeld überlassen.
Der Hamburger SV gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Sandhausen. Für Heidenheim geht es bereits am Samstag (13 Uhr) gegen Bielefeld weiter.