2. Bundesliga

Hecking: "Es ist nicht so, dass mein Herz rast"

HSV-Coach verspürt Derby-Vorfreude und verkörpert Gelassenheit

Hecking: "Es ist nicht so, dass mein Herz rast"

"Ich freue mich": HSV-Trainer Dieter Hecking geht recht gelassen ins Derby.

"Ich freue mich": HSV-Trainer Dieter Hecking geht recht gelassen ins Derby. picture alliance

"Ich glaube, dass meine Mannschaft vor einem Stadt-Derby keine besondere Motivationsrede benötigt. Sie ist immer motiviert und wird es gegen St. Pauli noch mehr sein." Deshalb gibt es die vor Abendspielen üblichen Abläufe: "Anschwitzen am Vormittag, tagsüber ins Hotel und abends dann ans Millerntor um zu gewinnen."

Hecking kündigt eine "Bauchentscheidung" an

Die Personalsituation stellt sich für den Coach angesichts der Rückkehr von Aaron Hunt und des bevorstehenden Trainings-Comebacks Timo Letscherts trotz des Ausfalls von Jan Gyamerah einigermaßen komfortabel dar. Der Rechtsverteidiger hatte sich am Mittwoch im Training das linke Wadenbein gebrochen, war noch am gleichen Tag erfolgreich operiert worden und das Universtätsklinikum Eppendorf bereits wieder verlassen. "Natürlich", sagt Hecking, "Stand die Trainingswoche unter dem Zeichen von Jans schwerer Verletzung, aber wir müssen das abschütteln können und wir werden das abschütteln." Als Alternativen sieht der seit Donnerstag 55-Jährige drei Kandidaten in etwa gleichauf. "Alle, die ich ins Casting geschickt habe, Josha Vagnoman, Khaled Narey und Jeremy Dudziak, würden ein gutes Spiel machen", ist Hecking sicher. Und lässt doch offen, wer den Vortritt erhält. Klar ist: Mit einem Rückzug Nareys müsste er gleich zwei Positionen auf der rechten Seite umbesetzen, da der Ex-Fürther zuletzt offensiv auf der Außenbahn überzeugt hat. Andererseits ist ihm die Position des Rechtsverteidigers vertraut und mit Martin Harnik wurde kurz vor Schließung des Transferfensters ein Hochkaräter verpflichtet, der sich rechts offensiv durchaus zu Hause fühlt. Hecking kündigt hier für Montag eine "Bauchentscheidung" an und ist ohnehin sicher: "Die Besetzung dieser Position wird nicht spielentscheidend sein."

Aus Heckings Sicht wird Bereitschaft das Stadt-Duell entscheiden. "St. Pauli wird viel auf Umschaltmomente gehen und es liegt letztlich an uns, wir müssen jeden Meter machen. Wir dürfen nicht meinen, wir hätten schon irgendwas erreicht." Des Trainers Bereitschaft für sein erstes Hamburg-Derby ist in jedem Fall da: "Ich bin nicht gefühlskalt, aber es ist auch nicht so, dass vor solchen Spielen mein Herz rast oder ich schlecht schlafen kann. Ich freue mich einfach darauf und tue alles dafür, um am Spieltag meine Arbeit gut zu machen. Denn dann macht meine Mannschaft auch einen guten Job."

Sebastian Wolff