HSV-Coach Hannes Wolf baute seine Mannschaft nach dem 1:4 in Paderborn auf fünf Positionen um: Vagnoman, Köhlert (Startelf-Debüt), Özcan, Wintzheimer und Arp begannen für Bates (Innenbandteilriss), Narey, Sakai, Lasogga und Jatta.
Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht nahm nach dem 3:4 gegen Heidenheim ebenfalls fünf Veränderungen vor: Mesenhöler stand für Wiedwald (mit Rückenproblemen nicht im Kader) zwischen den Pfosten, zudem starteten Seo, Gembalies, Fröde und Daschner für Hajri, Bomheuer (5. Gelbe), Albutat und Nielsen.
Torjubel nach weniger als 60 Sekunden
Den deutlich besseren Start in die Partie erwischte der HSV, der viel Spielfreude versprühte. Und nach nicht einmal 60 Sekunden lag die Kugel bereits zum ersten Mal im MSV-Gehäuse: Arp spielte mit einem genialen Schnittstellenpass Vagnoman frei, der Wintzheimer in Szene setzte - Referee René Rohde entschied allerdings fälschlicherweise auf Abseits. Daran störten sich die Rothosen nicht groß, sie griffen weiter druckvoll an. Nach sechs Minuten hätte der auffällige Köhlert auf 1:0 stellen können, doch sein Abschluss aus halblinker Position geriet zu zentral.
Stoppelkamp ist nahe am Ausgleich dran
Ein Standard brachte schließlich die Führung: Douglas Santos fand am ersten Pfosten Lacroix, der abgezockt ins lange Eck einköpfte - Mesenhöler sah in dieser Szene nicht sonderlich glücklich aus (15.). Zwei Minuten später gab es die identische Szene von der linken Seite, doch Lacroix köpfte knapp am linken oberen Eck vorbei. Auf der Gegenseite jubelte Stoppelkamp zu früh über sein vermeintliches Ausgleichstor. Diesmal hatte Rohdes Assistent zu Recht die Fahne gehoben (20.). Stoppelkamp blieb erster Anwärter aufs erste MSV-Tor, doch bei seiner nächsten Großchance fehlte die nötige Präzision (27.). Die letzte Möglichkeit vor der Pause vergab Arp, der aus spitzem Winkel an einer sehenswerten Fußabwehr von Mesenhöler scheiterte (35.).
Wintzheimer steht genau richtig
2. Liga, 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel drückten die Hausherren direkt wieder aufs Gaspedal: Vagnoman war bei zwei gefährlichen Aktionen mittendrin (46., 48.). Der nächste toll getretene Eckball von Douglas Santos brachte schließlich den zweiten Hamburger Treffer. Arp nutzte den unzureichenden Klärungsversuch des MSV für einen Kopfball an den zweiten Pfosten, wo Wintzheimer nur noch einzuschieben brauchte - 2:0 (49.).
Wintzheimer hadert wieder
Zehn Minuten später wurde Wintzheimer sein zweiter Treffer zu Recht aberkannt, vor seinem präzisen Schuss ins lange Eck hatte Köhlert beim Zuspiel schlichtweg zu lange gezögert. Nach 64 Minuten wurde es so richtig emotional: Jung schickte Arp auf die Reise, der Mesenhöler ohne Probleme umkurvte und auf 3:0 stellte. Für das Hamburger Top-Talent, das im Sommer nach München wechseln wird, war es das erste Zweitliga-Tor überhaupt. Es rührte ihn zu Tränen, woraufhin auch Keeper Mickel mit nach vorne stürmte und ihn tröstete.
Nielsen scheitert dreifach
In der Folge brachte Wolf mit Jatta und Lasogga mehr Offensivpower, Lieberknecht schickte seine Angreifer Tashchy und Nielsen ins Rennen. Mit einer Doppelchance - Arp und Lasogga fanden in Mesenhöler ihren Meister (72., 73.) - ging es in die Schlussviertelstunde.
In dieser ließen es beide Mannschaften ruhiger angehen. Duisburg kämpfte noch um den Ehrentreffer, doch Nielsen scheiterte in nur einer Szene an Lacroix, Keeper Mickel und van Drongelen (82.). So blieb es am Ende beim hochverdienten 3:0-Erfolg für die Hamburger, die in eine weitere Zweitliga-Saison gehen werden. Der MSV muss in der 3. Liga einen Neuanfang wagen.