Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm nach dem 0:2 in Bielefeld zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Anstelle von Gueye und Zolinski (beide Bank) standen Gjasula und Michel von Beginn an auf dem Rasen.
HSV-Coach Hannes Wolf tauschte nach dem 0:3 gegen Ingolstadt dagegen gleich fünfmal Personal: Pollersbeck (Infekt), Mangala (Muskelfaserriss), Hwang (nicht im Kader), Özcan und Wintzheimer (beide Bank) wurden von Mickel, Bates, Jung, Janjicic und Lasogga vertreten.
Keine Minute war vergangen, da gab Douglas Santos rechts im gegnerischen Strafraum den ersten Warnschuss ab. Antwi-Adjej ließ sich auf der Gegenseite nicht viel mehr Zeit (2.), ein dynamisches Aufstiegsduell war eröffnet. Die erste Viertelstunde dominierten die Hausherren, Prögers Schuss aus halbrechter Strafraumposition wurde vom präsenten van Drongelen abgerätscht (11.). Die folgende Ecke landete wieder beim Paderborner Rechtsaußen, der Pollersbeck-Ersatz Mickel aus dem Rückraum prüfte (11.). Wenig später kam der SCP mit dem Schrecken davon: Lacroix köpfte nach einem Eckstoß auf den Paderborner Kasten, Gjasula, der den ostwestfälischen Laden immer wieder zusammenhielt, klärte auf der Linie (15.).
Zeit und Raum für Pröger und Narey
Van Drongelen meldete sich auch offensiv an und verlangte Zingerle mit seinem Rechtsschuss von der Strafraumgrenze eine Glanzparade ab (19.). Mitten in Hamburgs stärkste Phase hinein fiel der erste Treffer: Pröger bekam rechts im Strafraum zu viel Zeit und Platz, seinen Abschluss ließ Mickel vor Vasiliadis' Füße prallen, der nur noch einschieben musste - 1:0 Paderborn (25.). Nach guter Vorarbeit von Lasogga ließ der völlig frei stehende Narey aus 15 Metern die Chance zum Ausgleich liegen, Zingerle parierte mit dem Fuß (31.). In den letzten Minuten eines umkämpften ersten Abschnitts ereigneten sich vorwiegend Nickligkeiten - zumal der HSV durch Union Berlins Führung im Parallelspiel mit dem Rücken zur Wand stand.
2. Liga, 33. Spieltag
Und erst recht, als Lacroix seinen Farben einen wahren Bärendienst erwies: Sekunden nach Wiederbeginn vertändelte er die Kugel gegen Vasiliadis, der drei passive Verteidiger aussteigen ließ und ins lange Eck einschoss - 2:0 (46.). Sieben Zeigerumdrehungen später verhinderte Mickel wohl die Entscheidung: Antwi-Adjej wurde links im Strafraum mustergültig freigespielt, mit einer starken Fußabwehr beugte Hamburgs Schlussmann dem dritten Gegentreffer vor. Auch gegen Vasiliadis' Flachschuss musste er abtauchen (54.). Wolf brachte Arp für Jatta, die Offensivbemühungen der Gäste trugen aber noch keine Früchte.
Antwi-Adjej und Union Berlin verhindern HSV-Aufstieg wohl
Paderborn ließ in Person von Klement beste Chancen aus, den Deckel frühzeitig draufzumachen: Per Kopf (65.), Flachschuss (66.) und Chip (66.) verpasste er das 3:0. So blieb der HSV "am Leben", nach einer Ecke verkürzte van Drongelen per Kopf (71.). Die Rothosen warfen noch einmal alles in die Waagschale, Wolf brachte Wintzheimer für Jung, die Marschroute war klar. Arps und Nareys Schüsse wurden jedoch geblockt (76.), die Überzeugung einer Aufholjagd ließ allmählich nach. Den Schlussstrich zog Außenbahnspieler Antwi-Adjej, der halblinks zunächst von Michel (81.) und dann von Klement (86.) in der Gegenbewegung bedient wurde und das Hamburger Schicksal mit dem 3:1 und dem 4:1 besiegelte.
Weil Union Berlin im Parallelspiel gegen Magdeburg mit 3:0 gewonnen hat, bleibt den Hamburgern nur noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg: Der SCP ist für die Rothosen nicht mehr zu erreichen, die Hauptstädter sind auf Rang drei zwar nur drei Zähler entfernt, haben aber eine 21 Treffer bessere Tordifferenz.
Paderborn will am Sonntag (15.30 Uhr) in Dresden den direkten Aufstieg klarmachen, für den HSV geht es gleichzeitig im finalen Saisonspiel gegen Duisburg eigentlich um nichts mehr.