2. Bundesliga

HSV vor dem ersten Endspiel: "Keiner rechnet mehr mit uns"

Hamburgs Coach sieht eine neue Chance auf den Aufstieg

HSV vor dem ersten Endspiel: "Keiner rechnet mehr mit uns"

Aus einer neuen Position bietet sich eine neue Chance: HSV-Trainer Hannes Wolf.

Aus einer neuen Position bietet sich eine neue Chance: HSV-Trainer Hannes Wolf. imago images

"Wir wollen alles dafür tun, erfolgreich zu sein", gibt sich Wolf im Vorfeld des Aufstiegs-Krachers kämpferisch. Nach fünf sieglosen Ligaspielen, in denen die Rothosen lediglich zwei magere Pünktchen einheimsten, greift der Trainer nach jedem sich bietenden Strohhalm, um "in den entscheidenden Momenten Konzentration, Konsequenz und auch ein bisschen Glück zu haben". Zumindest nach fast jedem: "Wenn man jetzt Troubleshooting macht, dann kommt ein Wunderheiler und zündet Kerzen an", lässt der 38-Jährige klar durchblicken, dass er von derartigen psychologischen Tricks nicht wirklich viel halte.

Viele Gespräche unter der Woche

Vielmehr gehe es dem gebürtigen Bochumer darum, in Einzel- sowie Gruppengesprächen die Perspektive zu verändern. "Aus der Niederlage gegen Ingolstadt wollen wir eine Möglichkeit kreieren", so der Coach. In den letzten Tagen sei die Mannschaft "sehr niedergeschlagen gewesen", berichtet Wolf von seinen Eindrücken aus der vergangenen Woche. "Wir hatten gefühlt die ganze Zeit sehr viel zu verlieren", fasst er die Drucksituation zusammen, merkt aber auch an, dass sich diese Erwartungshaltung geändert habe: "Nun haben wir nichts mehr zu verlieren."

Wir können jetzt ganz, ganz viel gewinnen. Darin steckt eine Chance.

Hannes Wolf

Mit 53 Zählern rangiert der HSV punktgleich hinter Union Berlin auf dem vierten Platz, der Rückstand auf die zweitplatzierten Paderborner beträgt zwei Punkte. Auch das Torverhältnis (+3) spricht ganz klar für den SCP (+25) respektive Union (+18). "Keiner rechnet mehr mit uns. Das heißt, wir können jetzt ganz, ganz viel gewinnen. Darin steckt eine Chance." Und diese Chance will Hamburg am Sonntag in Paderborn nutzen. Das nach Union heimstärkste Team der Liga (neun Siege, sechs Remis, eine Niederlage) komme da nicht nur aufgrund der durchaus brisanten Tabellenkonstellation gerade recht: "Paderborn spielt einen anderen Fußball als viele Teams in der Liga. Sie suchen viele spielerische Lösungen", analysiert Wolf den Gegner.

Folgt nun der dritte Sieg gegen den SCP?

Das stimmt die Hanseaten positiv - schließlich liege ein solcher offensiver Ansatz der eigenen spielerischen Ausrichtung, zudem hat der HSV in dieser Spielzeit bereits zwei Vergleiche mit dem Aufsteiger für sich entschieden. Einem 1:0-Heimsieg in der Liga folgte im April ein 2:0-Auswärtssieg im Pokal-Viertelfinale. Ob man dies als gutes Omen heranziehen könnte, das "sehen wir nach dem Spiel". Grundsätzlich mache es jedoch "einen Unterschied, ob eine Mannschaft nur zweite Bälle spielt und sich hinten reinstellt, oder spielerische Ansätze verfolgt". Und das, gibt Wolf zu, "macht Paderborn ja gut. Ich will sie nicht schlechtreden - sie spielen eine tolle Saison."

kög

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