Ehe-Aus, Bänderriss, Baby-Tragödie: Van der Vaart: „Bin froh, wenn 2013 vorbei ist“

Von: Von BABAK MILANI

Das große Zittern im Volkspark. Wird der HSV im letzten Spiel des Jahres drei Zähler gegen Mainz holen und mit einem blauen Auge die Hinrunde abschließen? Und ist Kapitän Rafael van der Vaart (30) nach seiner schweren Knieprellung aus dem Bayern-Spiel wieder dabei?

Gestern testete er im Mannschaftstraining, sagte danach: „Ich habe noch Schmerzen. Egal. Ich versuche alles, um gegen Mainz zu spielen. Ich werde meine Jungs nicht im Stich lassen. Und ich bin froh, dass das Jahr dann bald zu Ende ist.“

Es war wirklich ein verflixtes 2013 mit dem Ehe-Aus im Winter, dem Brutalo-Foul des Kolumbiers Aguilar mit doppeltem Bänderriss im November-Länderspiel gegen Holland und dann auch noch der Totgeburt seines Töchterchen vor zwei Wochen.

BILD: Wie geht es Ihnen nach dem traurigen Vorfall?

Van der Vaart: „Haben Sie bitte Verständnis. Ich möchte nicht über private Dinge sprechen. Ich kann nur sagen, dass ich hoffe, dass 2014 besser wird...“

BILD: Einverstanden. Der HSV dümpelt mit 16 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle. Wie enttäuscht sind Sie vom Hinrunden-Verlauf?

Van der Vaart: „Unsere Achterbahnspiele machen mich echt wahnsinnig. 16 Punkte aus 16 Partien sind viel zu wenig.“

BILD: Ihrem Trainer Bert van Marwijk gehen die Schwankungen ebenfalls ordentlich auf den Senkel. Vergangene Woche monierte er diese Schwäche öffentlich...

Van der Vaart: „Der Trainer hat recht. Er will das eben nicht akzeptieren. Besonders wenn er hört, dass dieses Problem schon seit Jahren existiert und es jeder kennt.“

BILD: Glauben Sie, dass van Marwijk es schafft, die „Hamburger Krankheit“ auszumerzen?

Van der Vaart: „Er wird jedenfalls alle seine Energie dafür aufwenden. Aber letztlich sind wir Spieler dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse stimmen.“

BILD: Platz 13, 11 Punkte Rückstand auf Schalke und Europa-Platz 6. Grausam, oder?

Van der Vaart: „Ja, das ist peinlich und schlecht. Wenn man bedenkt, dass Wolfsburg Fünfter ist und 13 Zähler Vorsprung auf uns hat. Unglaublich. Dabei haben wir beim 1:1 den VfL eine halbe Stunde an die Wand gespielt. Das will mir nicht in den Kopf.“

BILD: Vergangenes Jahr hatte der HSV zur gleichen Zeit 24 (!) Punkte. Bis Weihnachten könnten es ja bestenfalls 19 werden. Was ist noch drin in dieser Saison?

Van der Vaart: „Natürlich haben wir die Hoffnung, dass es besser wird. Ich denke, wenn Herr van Marwijk seine erste HSV-Vorbereitung im Winter mit uns absolviert hat, werden wir bessere Ergebnisse erzielen.“

BILD: Was muss passieren?

Van der Vaart: „Der Volkspark muss zur Festung werden. Bisher haben wir nur zwei Heimsiege in dieser Hinrunde gefeiert. Viel, viel zu wenig. Diesen verlorenen Zählern trauern wir jetzt hinterher.“

BILD: Wer ist für Sie der HSV-Spieler des Jahres?

Van der Vaart: „Der junge Jonathan Tah. Was er mit 17 Jahren drauf hat, ist sensationell.“

BILD: Und wer hat Ihrer Meinung nach das HSV-Tor des Jahres geschossen?

Van der Vaart: „Ganz klar, der Volley-Treffer von Milan Badelj gegen Hannover. Ein Genuss.“

BILD: Und das beste HSV-Spiel 2013?

Van der Vaart: „Unser 4:1-Triumph in Dortmund. Herrlich.“

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