Lewis Holtby gab sich gar nicht erst Mühe, mit seinem Frust hinter dem Berg zu halten. Als der Hamburger Kapitän nach dem 1:2 gegen Magdeburg die vorangegangen 90 Minuten analysierte, fand er deutliche Worte. "Wie wir die Gegentore kassieren, das kann nicht passieren", sagte Holtby am "Sky"-Mikrofon. Die Mannschaft müsse "einfach besser verteidigen". Und: "Wir müssen einfach besser spielen."
Schon zu Beginn der Partie hatte sich der HSV mit der körperlichen Spielweise der Gäste schwer getan, dennoch gingen die Hanseaten nach gut einer Stunde im Anschluss an einen Freistoß durch Bakery Jatta "ein bisschen glücklich" in Führung (Trainer Hannes Wolf), nachdem auf der anderen Seite ein reguläres Tor von Felix Lohkemper wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannt worden war.
Spielbericht
Nach dem Seitenwechsel waren es dann die Hamburger, die von Schiedsrichter Bastian Dankert benachteiligt wurden: Magdeburgs Tobias Müller unterlief kurz vor der Torlinie ein Handspiel, doch der Unparteiische zeigte nicht auf den Punkt. "Wenn du das 2:0 machst", haderte Holtby deshalb, "hast du eine andere Spielkontrolle."
Das ist in der Phase, in der wir stecken, Gift. Schlafen wird jetzt sowieso schwer.
Lewis Holtby
So aber schlug Magdeburg nach einer Stunde durch Marius Bülter zurück, verteidigte anschließend gegen einen rat- und planlosen HSV sehr konzentriert und traf in der Nachspielzeit durch Philip Türpitz zum Sieg. "Es ist bitter", sagte Holtby, "das ist ekelhaft. Das tut weh." Und: "Das ist in der Phase, in der wir stecken, Gift. Schlafen wird jetzt sowieso schwer." Auch Wolf klagte: "Da musst du am Ende 1:1 spielen." Schließlich hatte seine Elf schon gegen Darmstadt in der Nachspielzeit ein entscheidendes Gegentor zum 2:3 hinnehmen müssen.
Holtby gegen Köln gesperrt
Und nun wartet Tabellenführer Köln. Da, so viel ist klar, muss der HSV "über 90 Minuten ein ganz anderes Gesicht zeigen", betonte Holtby, der beim Spitzenspiel allerdings selbst mit einer Gelbsperre passen muss.