Bundesliga

HSV gegen Paderborn und der Hoyzer-Skandal

Vor 15 Jahren flog Spielmanipulation auf

HSV gegen Paderborn und der Hoyzer-Skandal

Ein Bild mit Symbolcharakter: Sergej Barbarez im Disput mit Schiedsrichter Robert Hoyzer.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Sergej Barbarez im Disput mit Schiedsrichter Robert Hoyzer. picture alliance

Der Name von Schiedsrichter Robert Hoyzer weckt noch heute Erinnerungen. Hoyzer hat den HSV in dessen Erstrundenpartie in Paderborn im August 2004 persönlich rausgeworfen. "Es gab im Spiel Momente, in denen ich kurz dachte: Irgendwas ist hier faul", sagt Sergej Barbarez in der Rückschau im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe). " Aber dieses Ausmaß war natürlich nicht in meinem Kopf." Bastian Reinhardt berichtete, dass es bereits in der Pause Gemunkel gegeben habe.

Der damals 25 Jahre alte Hoyzer hatte vor 15 Jahren mit zwei fragwürdigen Elfmetern und einem Platzverweis gegen den Hamburger Emile Mpenza das 4:2 des Drittligisten Paderborn ermöglicht. Der damalige Trainer Klaus Toppmöller sprach seinen schlimmen Verdacht unmittelbar nach dem Spiel aus, "und dafür habe ich voll auf die Fresse gekriegt. Auch beim DFB wollte niemand hören, dass das manipuliert war. Mir wurde regelrecht gedroht, mich zurückzuhalten."

500.000 Euro sowie die Einnahme von 1,5 Millionen Euro aus einem Länderspiel in Hamburg gingen später als Entschädigung an den HSV. Eine Neuansetzung der Partie war nicht möglich, da die Pokalrunde ja weiterlief.

Hoyzer hält sich mit öffentlichen Aussagen zurück. Das Berliner Landgericht hatte ihn zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt, nach 14 Monaten wurde er vorzeitig entlassen. Mit dem DFB einigte er sich auf eine Strafzahlung von 126.000 Euro. Zuletzt hatte er Posten als Technischer Direktor erst beim Berliner AK und dann bei Viktoria Berlin inne. Anschließend ist er öffentlich nicht mehr mit einem Amt im Berliner Fußball in Erscheinung getreten.

Hier lesen Sie die gesamte Chronologie der Hoyzer-Affäre.

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