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Hamburg HSV-Präsidentschaftskandidat

Jürgen Hunke warnt vor Zahlungsunfähigkeit

Jürgen Hunke, Präsidentschaftskandidat des HSV, beim HIntergrundgespräch am Mittwoch Jürgen Hunke, Präsidentschaftskandidat des HSV, beim HIntergrundgespräch am Mittwoch
Jürgen Hunke, Präsidentschaftskandidat des HSV, beim HIntergrundgespräch am Mittwoch
Quelle: dpa/Christian Charisius
Von 1990 bis 1993 war er bereits Präsident des Hamburger SV. Nun will es Jürgen Hunke wieder wissen und kandidiert erneut für das Amt. Konzepte, wie es konkret weitergehen soll, hat er aber nicht.

Jetzt geht Jürgen Hunke in die Offensive. Dass er bei der Präsidentschaftswahl des Hamburger SV am 19. Januar kandidieren wolle, hatte der 75 Jahre alte Ex-Präsident (1990 bis 1993) bereits verkündet, nun machte er in seinem Geschäfts- und Privatdomizil in Winterhude im knapp zweistündigen Hintergrundgespräch noch einmal deutlich, warum. „Es droht eine Zahlungsunfähigkeit“, sagte er unverblümt, auch die Angst vor dem Insolvenzverwalter ginge im Volkspark um.

„Herr Hoffmann braucht Hilfe, man sieht ihm an, dass er sich Sorgen macht“, so Hunke. Noch am Vortag habe er den Vorstandsboss beim HSV-Neujahrsempfang getroffen. Seine Rede sei gut gewesen, er selber habe nette Gespräche mit Hoffman gehabt. Lange war Hunke dessen größter Kritiker bei seiner Rückkehr in die Führungsetage des HSV gewesen, weil dieser mit riskanten Transfergeschäften während seiner ersten Amtszeit maßgeblich an der hohen Verschuldung (66 Millionen Euro Unterbilanzierung in den vergangenen acht Jahren) gewesen sei.

„Das Kind ist in den Brunnen gefallen“

„Es geht nicht um Personen, sondern um Konzepte“, sagt Hunke, aber diese gebe es momentan nicht wirklich. Alles müsse auf den Prüfstand, betonte der Unternehmer, und hat hierbei vor allem den Gesamtverein im Visier, der zwar mit 76,19 Prozent Hauptanteilseigner der hoch defizitären Fußballabteilung ist, jedoch seit der Ausgliederung 2014 an dessen Gängelband hinge und bei einem Kollaps der AG mit in den Abgrund ginge, so Hunkes Befürchtung. Bei einer Insolvenz würden die 3,5 Millionen Euro Mitgliedsbeiträge wegfallen, warnte er.

Das Problem sei auch das Eigenleben der AG, monierte Hunke, „das ist in einem normalen Wirtschaftsunternehmen ganz anders.“ Er mahnte an, dass man die drohende Zahlungsunfähigkeit – keine Bank würde dem HSV mehr Kredite gewähren – erkennen und handeln müsse. „Das Kind ist in den Brunnen gefallen“, machte er die akute Not des Tabellenführers der Zweiten Liga deutlich. In diesen Tagen waren Zahlen an die Öffentlichkeit geraten, die besagen, dass die Rothosen bei einem Aufstieg 30 Millionen, bei einem Verbleib in Liga zwei 50 Millionen Euro fehlen würden.

Bei der Konkretisierung von Konzepten bleibt Hunke schwammig. Auch dass er, wie laut Satzung vorgesehen, falls er gewählt würde nicht in den Aufsichtsrat wolle, klingt merkwürdig. Denn als dieser würde er Hoffmann immerhin mit kontrollieren. Hunke wiederholt gebetsmühlenartig, er wolle nicht ins operative Geschäft reinwirken.

Hunke will Verträge zwischen e.V. und AG prüfen

Seine Mitbewerber um das höchste, ehrenamtliche Amt im Verein, der Finanzexperte Ralph Hartmann und Ex-Profi Marcell Jansen, würden dies wollen, haben aber ebenfalls einen eher kooperativen Kurs versprochen.

Insgesamt wolle Hunke die Interessen des e.V. wieder stärken. Hierbei müssten sämtliche Verträge, die bei der Ausgliederung zwischen e.V. und AG geschlossen worden seien, geprüft werden. Vor allem die Besitzstandsverhältnisse des Stadions, das zumindest in weiten Teilen der AG gehört, müssten geprüft werden.

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