2. Bundesliga

Titz-Aus sorgt für Diskussionen - Arp droht Ärger

Social-Media-Reaktionen auf die Trainer-Entlassung

Titz-Aus sorgt für Diskussionen - Arp droht Ärger

Vielen Dank, Coach: Mit diesem Bild stellte sich Fiete Arp (l.) in den sozialen Medien hinter Christian Titz.

Vielen Dank, Coach: Mit diesem Bild stellte sich Fiete Arp (l.) in den sozialen Medien hinter Christian Titz. imago

Seit Dienstagmittag steht also fest: Christian Titz ist nicht mehr Trainer des Hamburger SV , stattdessen soll Hannes Wolf die Rothosen bei der Mission Wiederaufstieg anleiten. Bei den Fans besaß Titz allerdings noch reichlich Kredit, entsprechend empört äußerten sich viele Anhänger der Hanseaten in den sozialen Netzwerken. Auf dem offiziellen Twitter-Kanal des HSV fanden diese Kommentare großen Anklang:

"Ich schäme mich langsam, HSV-Fan zu sein. Nicht wegen der Mannschaft oder der fußballerischen Leistung, sondern wegen der Häme, der man andauernd wegen der getroffenen Entscheidungen der Vereinsführung ausgesetzt ist. Peinlich." (Can)
"Und noch nicht mal ein 'Danke schön' in der Pressemitteilung. Armselig." (Daniel)
"Auf Platz fünf?? Aber warum? Nennt einen vernünftigen Grund. Die Führung hat nichts gelernt, so scheint es. Behutsame, langsamere, aber beständigere Entwicklung sind offensichtlich nicht gewünscht. Überhastet funktioniert es aber nicht." (Nessa)

Auch via Instagram zeigten sich die Fans und Ex-Spieler Johan Djourou fast durchweg empört:
"5. Platz, 2 Punkte hinter Spitzenreiter Köln und trotzdem den wahrscheinlich besten Trainer seit 10 Jahren rauswerfen... das schafft nur der HSV..." (philip.q16)
"Wirklich???" (johan_djourou)
Unter dem letzten Bild auf der offiziellen Seite von Christian Titz: "Kann es nicht fassen, dass sie gefeuert wurden. Meiner Meinung nach sind Sie der beste HSV-Trainer seit Jahren gewesen und ich hoffe sehr, dass Sie einen Verein finden, der Ihre Arbeit zu schätzen weiß. Danke für alles!" (jeremy.unltd)

Wegen Instagram-Bild: Arp droht Ärger

Zu dem brisanten Thema äußerte sich auch HSV-Angreifer Fiete Arp, der in seiner Instagram-Story ein Bild beim Shakehand mit Titz hochlud, auf dem verärgerte Smileys und sechs Ausrufezeichen zu sehen waren . Kurz darauf löschte er es wieder und erklärte später, als Reaktion auf Titz' Entlassung wollte er das nicht gesehen haben: "Da es anscheinend manche nicht begreifen und ein riesen Fass aufmachen wollen, das war an keinen anderen gerichtet als an Christian Titz. Ich will damit keine Entscheidung kommentieren, kritisieren oder sonst was, nur meine Gefühle über das Ende unserer Zusammenarbeit ausdrücken." Für den ursprünglichen Eintrag droht Arp nun aber Ärger. "Er ist ein junger Mann, aber das geht nicht, das werden wir auch intern besprechen. So eine Meinungsäußerung nach außen, das ist nicht zu akzeptieren", sagte Becker zu dieser Aktion.

Auch bei Facebook brachten die Fans ihr großes Unverständnis über die Titz-Entlassung zum Ausdruck, Verständnis findet man selten:
"Bravo HSV, da war zum ersten Mal ein Trainer, der sich etwas traut und letzte Saison die große Sensation war und dann bekommt ihr Angst und wechselt mal wieder den Trainer. Wird wohl doch nicht besser." (Lukas Ganzhorn)
"Ihr habt nichts, aber auch gar nichts aus den vergangenen Jahren gelernt! Unfassbar!" (Timo Wegner)
"Meiner Meinung nach einer der besten Trainer, die der HSV in den letzten Jahren hatte." (Stefanie Begoihn)
Der Trainerwechsel mag für Außenstehende eine totale Überraschung sein, für mich als HSV-Fan ist er irgendwo eine logische Konsequenz. Klar: 2 Punkte Rückstand auf Platz 1 klingt gut, aber dieser Abstand liegt nicht an dem guten Spiel des HSV, sondern an der allgemein furchtbar schlechten 2. Liga. Titz' System war leider überhaupt nicht variabel und hat bedauerlicherweise wenig ansehnlichen Fußball hervorgebracht. So gerne ich Titz als Menschen mag: Seine Entlassung finde ich richtig. Hoffentlich kann Hannes Wolf dem HSV neues Leben einhauchen. (Leo Müller)

Einige Fans konnten den Schritt auch nachvollziehen, in den Kommentaren des kicker-Artikels wird zumindest heiß diskutiert:

"Ich muss mich hier z.T. über die vorhandene Fussballkompetenz wundern. Wer die Spiele verfolgt hat und die kaum vorhandene Spielanlage registriert hat, kann diese Entscheidung nur als logisch und überfällig betrachten. Der Trainer hätte schon nach dem katastrophalen 0:5 (!) zu Hause gegen Regensburg (!) entlassen werden müssen. Selbst der Sieg gegen Darmstadt war ein totales Katastrophenspiel und völlige Glücksache. Titz ist ein sympathischer Amateur- und Privat-Coach, aber war mit den Profisystemanforderungen von Anfang an überfordert. Nebenbei mal eine Bemerkung zu dem Dauerspott bzgl. der Trainerentlassungen beim HSV: Effektiv waren es nur 13 Trainer seit 2007, die anderen fünf waren Interimslösungen durch Assistenztrainer (Moniz/2x, Cardoso) und Sportdirektoren (Arnesen, Knäbel) - da sieht dann die Statistik im Bundesligavergleich schon anders aus. (DerConsul)

Titz war ein Sturkopp, der nicht von seinem Weg abwich.
- Pollersbeck an der Mittellinie: dann sind 21 Spieler in der gegnerischen Hälfte und kein Platz für unsere schnellen Spieler
- Fiete Arp ständig auf der Bank (Ausreden), unser Supertalent kaltgestellt. Warum?
- Lasogga ist ein Mittelstürmer für Heimspiele, kein Auswärts-Konterstürmer
- Van Drongelen - Bates - Pollersbeck hin und her, das ist Antifußball
SO ging es nun wirklich nicht weiter. Schade, Titz hatte gute Ansätze, war aber nicht einsichtig, als Fan im eigenen Stadion war es doch wieder grausam, und das eine Liga tiefer! Wie weit sollte der Fall denn noch gehen? (Paul.Panther)

"Hoffmann hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass er den Trainer Titz nicht wollte und mochte. Solange dieser relativ erfolgreich und bei den Fans wohlgelitten war, fehlte der Kündigungsgrund. Den sieht der Vorstandsvorsitzende jetzt wohl mit dem Abrutschen hinter die Paulianer gekommen. Wolf wird eine Art Probezeit bis zur Winterpause bekommen, dann könnte es zum nächsten Wechsel kommen. Vielleicht mit Roger Schmidt oder einem anderen, den Hoffmann für erstligawürdig hält. Schade um den HSV, der nur noch ein Spielball der Eitelkeiten ist." (Pizzabude)

"Wenn jetzt der HSV hinten stehen würde, dann könnte ich die Entlassung ja verstehen. Aber in diesem Verein herrscht eine andere Denke. Nachdem der Dino beerdigt wurde, findet man sich nur schwer damit ab, in den Niederungen der 2ten Liga spielen zu müssen. Punkte werden hier jedenfalls nicht verschenkt. Ich hoffe jetzt mal, dass der Aufstieg nicht klappt und Kühne sein Geld umgehend zurückfordert." (raweb01)

Titz' Aus ist nicht die Rückkehr des alten HSV! Lesen Sie hier den Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff und machen Sie mit bei unserer Umfrage .

msc/las

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