2. Bundesliga

Titz' Aus ist nicht die Rückkehr des alten HSV!

Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff

Titz' Aus ist nicht die Rückkehr des alten HSV!

Die Gesamtentwicklung war negativ: Christian Titz musste deshalb folgerichtig gehen.

Die Gesamtentwicklung war negativ: Christian Titz musste deshalb folgerichtig gehen. imago

Der einst große HSV steht heute auch deshalb in der 2. Liga, weil die wechselnden Verantwortungsträger der Vergangenheit eine Gemeinsamkeit hatten: sie haben bei offensichtlichen Fehlentwicklungen allzu oft auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und ganz nebenbei auch ihre eigene Person in den Mittelpunkt der Gedankenspiele gerückt: Was ist, wenn es schief geht? Trifft es mich als nächsten? Ralf Becker und Bernd Hoffmann wissen, dass ihr "Nein" zu Christian Titz eine bei den Anhängern überaus unpopuläre Entscheidung ist. Eine, mit der sie den Druck auf sich persönlich erhöht haben. Und genau in diesem Punkt unterscheidet sich der neue HSV vom alten HSV: trotz einer ordentlichen Punkteausbeute fehlt den Machern die Überzeugung, dass Titz' Stil ans Ziel führt. Also sehen sie nicht weiter zu oder lassen ihren Coach von Woche zu Woche weiter wackeln, sondern handeln.

Der Wechsel von Titz zu Hannes Wolf garantiert natürlich nicht den lebensnotwendigen Aufstieg, aber er garantiert, dass die Bosse am Ende die volle Verantwortung übernehmen können.

Titz hat Hamburg gut getan mit seiner natürlichen Art. Und ja, auch Kontinuität hätte dem Klub an sich ebenfalls gut getan. Doch die Sehnsucht nach Beständigkeit darf nicht den Blick auf die Gesamtentwicklung vernebeln. Und diese war, trotz nur zwei Zählern Rückstand auf Platz eins, negativ. Titz ist in Hamburg am Ende nicht daran gescheitert, dass durch das Aus von Bernhard Peters ein weiterer seiner Fürsprecher nicht mehr im Amt ist, sondern daran, dass er keine Mittel gefunden hat, die seit Wochen offensichtlichen Probleme zu beheben.

Sebastian Wolff

Sebastian Wolff kicker

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