Uwe Seeler wirkte gefasst. Der Abstieg seines Hamburger SV hatte sich seit Jahren angekündigt. Und zumindest in dieser Saison machte sich das Klubidol in den vergangenen Wochen keine großen Hoffnungen mehr. „Sich auf andere zu verlassen, das ist schon schwierig. Und es gibt nicht immer jedes Jahr Wunder“, sagte Seeler mit Blick auf die Konstellation im Tabellenkeller am 34. Spieltag. Nur eine Wolfsburger Niederlage hätte die Chance auf eine 56. Bundesligaspielzeit in Folge aufrechterhalten. Doch die Niedersachsen siegten mit 4:1. Der HSV stieg erstmals ab.
„Es geht mir schlecht. Ich finde es auch ein bisschen traurig“, sagte der 81-Jährige nach dem letztlich wertlosen 2:1 (1:1) gegen Mönchengladbach: „Hamburg ohne Erste Fußball-Liga kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber ich werde auch in der Zweiten Liga hingehen.“
Seeler kritisiert Klubführung
Die Gründe für den Niedergang sieht Seeler in der Führungsetage. „Die Mannschaft ist nicht schuld, die Verantwortlichen sind schuld“, so der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. Es sei schlichtweg „für viel Geld schlechtes Material geholt“ worden.
Dann, am Ende des TV-Interviews, wirkte er doch ein wenig schockiert. Er habe „nicht geglaubt, dass, solange ich lebe, ich noch mal Zweite Liga mitmachen würde. Ich hoffe aber, dass ich in meinem Leben noch mal Erste Liga erleben werde.“ Seelers Hoffnung, die aber längst keine Selbstverständlichkeit ist, wie er bewertet: „Die Zweite Liga wird sehr schwer werden.“